Ein Jahr nach der tödlichen Attacke am Frankfurter Hauptbahnhof, bei der ein Kind zu Tode kam, hat das Frankfurter Landgericht ein Urteil über den Täter gesprochen. Das Gericht folgt der Empfehlung von Staatsanwaltschaft, Nebenklage und Verteidigung.

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Im Fall der tödlichen Gleisattacke hat das Frankfurter Landgericht am Freitag die dauerhafte Unterbringung des Täters in der Psychiatrie angeordnet.

Das Gericht wertete die Tat als Mord und im Fall der Mutter als versuchten Mord.

Zuvor war aus dem Gutachten eines psychiatrischen Sachverständigen hervorgegangen, dass der Mann eine Gefahr für die Allgemeinheit darstelle. Nach Einschätzung des Experten ist der Mann schuldunfähig.

Mann stieß Mutter und Sohn vor einfahrenden ICE

Der Familienvater aus Eritrea stieß im Sommer 2019 eine Mutter und ihren Sohn vor einen einfahrenden ICE.

Der Achtjährige wurde vom Zug überrollt und starb, die Mutter konnte sich in letzter Minute retten. Der Tatverdächtige wurde außerhalb des Bahnhofs festgenommen und später in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht.

Die Eltern des getöteten Jungen aus dem Hochtaunuskreis traten als Nebenkläger auf. Ebenso wie eine heute 79-Jährige, die der Mann ebenfalls gestoßen haben soll. Die Seniorin stürzte auf den Bahnsteig und wurde verletzt.

Täter leidet an paranoider Schizophrenie

"Er hat völlig fremde Menschen attackiert", erklärte der Sachverständige. Zum Tatzeitpunkt habe eine paranoide Schizophrenie in akuter Form vorgelegen. Der Oberarzt in der Psychiatrie, in der sich der Beschuldigte aktuell aufhält, berichtete, der Mann habe sich im jenen Zeitraum verwirrt und computergesteuert gefühlt.

Der Beschuldigte hatte mehrere Jahre als anerkannter Flüchtling mit seiner Frau und drei kleinen Kindern in der Schweiz gelebt - er galt als gut integriert. Doch dann kam es zu psychischen Problemen, er hörte Stimmen, fühlte sich bedroht.

Der Fall löste im vergangenen Jahr auch eine Debatte über die Sicherheit an Bahnsteigen aus.

(dpa/ska)  © dpa

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