Ein Tornado wütet am Niederrhein. Nach ein paar Minuten ist der Schrecken in Viersen vorbei. Zurück bleibt eine Schneise der Verwüstung. Nun muss der Schaden beseitigt werden.
Am Morgen nach dem folgenschweren Wirbelsturm bei Viersen am Niederrhein gehen die Aufräumarbeiten weiter. "Da gibt es viel zu tun - vor allem für die Dachdecker", sagte ein Sprecher der Stadt Viersen am Donnerstag.
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Tornado deckt etwa 40 bis 50 Häuser ab
Der Tornado, der am Mittwochabend über mehrere Ortschaften gefegt war, deckte etwa 40 bis 50 Häuser ab, rund 150 Menschen erlitten materielle Schäden. Es gab zwei Verletzte: einen Feuerwehrmann und einen Autofahrer.
Gegen 18:00 Uhr sei der Wirbelsturm über die Ortschaften Viersen-Boisheim, Nettetal-Schaag, Schwalmtal-Dilkrath, Schwalmtal und teilweise über Niederkrüchten gezogen, schilderte die Kreisverwaltung auf ihrer Facebookseite am Mittwochabend.
Von einer "Schneise der Verwüstung" sprach der Kreis: "In Viersen-Boisheim sind Häuser so stark beschädigt, dass sie vorübergehend unbewohnbar sind."
Autobahn 61 musste gesperrt werden
Die Autobahn 61 nahe der niederländischen Grenze war von Sperrungen betroffen. Auf der Bahnlinie vom rheinischen Mönchengladbach ins niederländische Venlo musste laut Polizei der Verkehr ruhen. Auch mehrere Straßen blieben zunächst gesperrt, weil umgeknickte Bäume den Weg blockierten.
Das Unwetter hat sich nach ersten Polizeiangaben innerhalb von etwa 10 bis 15 Minuten abgespielt.
"Ein sehr eindrucksvoller Tornado zog über den Landkreis Viersen im Westen von NRW hinweg, er richtete hier einige Schäden an", teilte der Wetterunternehmer Jörg Kachelmann auf seiner Internetseite mit. In Deutschland seien in diesem Jahr bisher mindestens sechs Tornados beobachtet worden.
Auch Gangelt wird von schwerem Unwetter getroffen
Auch die kleine Gemeinde Gangelt (Kreis Heinsberg) wurde am Mittwochabend von einem Unwetter getroffen. Der Starkregen setzte etliche Straßen unter Wasser, wie die Feuerwehr mitteilte. Auch Keller liefen voll.
Die Rettungskräfte befreiten die Straßen vom Wasser und schippten den Schlamm von der Fahrbahn. Verletzte gab es nicht. Wie hoch der Schaden ist, war am Morgen noch unklar.
Was ist ein Tornado genau?
Tornados sind Wirbelstürme, die bei großen Temperaturunterschieden über dem Festland entstehen. Konstellationen dafür sind große Wolken, Gewitter und unterschiedliche Windrichtungen in verschiedenen Höhen. Unter der Wolke steigt Warmluft nach oben.
In diesem Gefüge entsteht eine rotierende Bewegung in der eigentlichen Wolke, die nach unten herauswächst und dann wie ein Rüssel aussieht. Dieser kann einen Durchmesser von mehr als einem Kilometer und Windgeschwindigkeiten von mehreren hundert Kilometern pro Stunde erreichen.
Der Unterdruck im Zentrum des Tornados erzeugt einen Sog, hebt Hausdächer an und reißt alles in die Höhe - von Sand bis Autos. (mgb/dpa)
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