Die Bohrarbeiten zur Rettung von etwa 40 Arbeitern in einem eingestürzten Autobahntunnel im Norden Indiens sind vorübergehend unterbrochen worden. Ein eigens aus der Hauptstadt Neu Delhi eingeflogenes Bohrgerät habe am Freitagnachmittag seine Arbeit eingestellt, nachdem ein lautes Knacken im Tunnel zu hören gewesen sei, berichtete die Nachrichtenagentur PTI am Samstag unter Verweis auf Behörden. Das Geräusch habe Panik bei den Rettungskräften ausgelöst.
Bis zu dem Zeitpunkt, als die Arbeiten eingestellt wurden, habe sich die Maschine bereits etwa 24 Meter durch den Schutt gebohrt, hieß es weiter. Die Arbeiter sitzen seit einer Woche aber hinter etwa 60 Metern Schutt fest. Über bereits bestehende Rohre würden sie mit Sauerstoff, Medikamenten, Essen und Wasser versorgt, hieß es. Außerdem stehe man in Kontakt mit den Eingeschlossenen.
Experten suchten nach weiteren Wegen zur Rettung der Arbeiter. Eine zweite Hochleistungsbohrmaschine aus der Stadt Indore sei bereits auf dem Weg zur Unglücksstelle, aber zunächst noch nicht im Einsatz, berichteten indische Medien am Samstag. Auch werde geprüft, ob eine vertikale Bohrung vom Gipfel des Berges aus möglich sei, berichtete die Zeitung "India Today".
Große Verzweiflung
Während Angehörige zu Beginn noch auf eine schnelle Rettung hofften, werde ihre Verzweiflung nun immer größer, schrieb PTI. Die Stimmen der Eingeschlossenen würden von Stunde zu Stunde schwächer. Behörden kündigten am Samstag indes an, sich um Unterkunft, Verpflegung und die medizinische Betreuung von wartenden Familienmitgliedern zu kümmern, wie die Nachrichtenagentur ANI berichtete.
Der im Bau befindliche Autobahntunnel war am Sonntagmorgen nach einem Erdrutsch teilweise eingestürzt. Der etwa 4,5 Kilometer lange Autobahntunnel wird nahe der Kleinstadt Uttarkashi im Himalaya-Bundesstaat Uttarakhand gebaut - eine Region mit vielen hinduistischen Tempeln, die Pilger anzieht. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.