Die Einwanderung macht den Deutschen zunehmend Sorgen. In einer am Montag in Hamburg veröffentlichte Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos nannten 44 Prozent der Befragten die Migration aktuell als eine ihrer drei größten persönlichen Sorgen. Das sind elf Prozentpunkte mehr als noch im Vormonat.
Ein höherer Wert wurde in einer ähnlichen Ipsos-Umfrage zuletzt vor mehr als sieben Jahren im März 2016 gemessen. Ähnlich große Sorgen bereitet den Bundesbürgern mit 45 Prozent die Inflation. Mit 35 Prozent hat mehr als ein Drittel Angst vor Armut und sozialer Ungleichheit, 28 Prozent sorgen sich wegen des Klimawandels und mit 21 Prozent fürchtet gut jeder Fünfte Kriminalität und Gewalt.
In keinem anderen der insgesamt 29 von Ipsos untersuchten Ländern sorgen sich demnach die Menschen derzeit mehr wegen der Zuwanderung als in Deutschland. Als ähnlich problematisch wird Migration mt 41 Prozent lediglich in der Türkei empfunden, mit etwas Abstand dahinter folgen die Niederlande mit 32 Prozent und Großbritannien mit 29 Prozent. Global zeigen sich nur 15 Prozent der Befragten wegen der Zuwanderung ins eigene Land besorgt.
Ebenso wie in Deutschland führt die Inflation auch weltweit die Rangliste der Sorgen an - und zwar seit 19 Monaten in Folge. Deutschland bewegt sich mit 45 Prozent unter den befragten Ländern im oberen Mittelfeld. Allerdings nahmen die Inflationssorgen nach einer kurzen Phase der Entspannung in den vergangenen beiden Monaten wieder deutlich zu und erreichten sogar den höchsten Wert seit Dezember 2022.
Für die Onlineumfrage wurden 20.570 Menschen aus 29 Ländern interviewt. Die Befragung fand zwischen dem 22. September und dem 6. Oktober statt und damit vor dem Ausbruch des Kriegs zwischen Israel und den Palästinensern. © AFP
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