Wegen eines drohenden Bergrutsches muss das Schweizer Bergdorf Brienz womöglich umgesiedelt werden. Die Pläne dafür werden immer konkreter, auch potenzielle Standorte für Neubauten wurden bereits identifiziert.
Das Schweizer Bergdorf Brienz muss wegen eines drohenden Bergrutsches womöglich dauerhaft umgesiedelt werden, zwei Mal wurden die Bewohner bereits evakuiert. Die Gemeinde arbeitet intensiv an Umsiedlungsplänen, unterstützt von Bund und Kanton, die bis zu 90 Prozent der Kosten übernehmen könnten.
Drei potenzielle Standorte für Neubauten wurden nun identifiziert: Tiefencastel, Alvaneu Dorf und Vazerol. Wie GRHeute berichtet, sollen die Kosten für die Betroffenen in engen Grenzen gehalten werden. Wenn alles nach Plan läuft, wäre eine Umsiedlung bereits ab Ende des kommenden Jahres denkbar.
Brienz bereits zwei Mal evakuiert
Aufgrund der akuten Bedrohung durch einen Bergrutsch wurde Brienz bereits zwei Mal evakuiert, und es gilt ein striktes Betretungsverbot. Wie Radio Lichtenstein berichtet, schätzen Experten die Wahrscheinlichkeit für einen schnellen Bergrutsch im Winterhalbjahr auf 1 bis 10 Prozent, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht.
Finanzielle Unterstützung und Planung
Die Umsiedlungspläne sehen vor, dass Bund und Kanton einen Großteil der Kosten tragen, um die finanziellen Belastungen für die betroffenen Bewohner zu minimieren. Regierungsrätin Carmelia Maissen betonte die Unterstützung durch das Bundesamt für Umwelt und die kantonalen Stellen, um die Existenzsicherung der landwirtschaftlichen Betriebe zu gewährleisten. Es wird jedoch klargestellt, dass die Gebäudeversicherung nur für Gebäudeschäden aufkommt, nicht jedoch für die Landwerte, was eine zusätzliche finanzielle Herausforderung darstellt.
Von den drei identifizierten Standorte für die mögliche Umsiedlung – Tiefencastel, Alvaneu Dorf und Vazerol – bevorzugen 70 Prozent der Evakuierten Letzteren, da der Ort sehr nah an Brienz liegt. (bearbeitet von aks)
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