In Südtirol ist es in der Nacht zu Sonntag zu einem fürchterlichen Unfall gekommen. Ein Auto war in eine Reisegruppe gefahren. Sechs Menschen starben. Bei den Toten handelt es sich um Deutsche. Die meisten von ihnen kommen aus Nordrhein-Westfalen.

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Ein Auto ist in Südtirol in eine deutsche Reisegruppe gefahren und hat sechs junge Menschen tödlich verletzt. Alle Opfer kommen aus Deutschland, das bestätigte die Feuerwehr des Ortes am Sonntag. Die meisten von ihnen kommen derzeitigen Erkenntnissen zufolge aus Nordrhein-Westfalen.

Das hat Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Sonntag über Twitter bekannt gegeben.

Die sechs Personen im Alter zwischen 20 und 25 Jahren seien noch am Unfallort gestorben. Elf Menschen seien außerdem verletzt worden, vier davon schwerst. Der Fahrer des PS-starken Sportwagens war vermutlich betrunken, als er die Touristen tötete. Die Gruppe war in den Skiferien und soll in dem Wintersportort auf dem Heimweg von einem Discobesuch gewesen sein.

Autofahrer soll alkoholisiert gewesen sein

Das Auto sei gegen 1.00 Uhr nachts in dem Ort Luttach im Ahrntal in die 17 Menschen gefahren, die an der Hauptstraße standen. Die Polizei geht von einem Unfall und nicht von einer absichtlichen Tat aus.

Die Opfer müssen noch abschließend identifiziert werden. "Das neue Jahr beginnt mit dieser schrecklichen Tragödie", sagte der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher auf einer Pressekonferenz in Luttach. "Wir sind alle geschockt." Die Nachrichtenagentur "Ansa" berichtete von der Pressekonferenz, die Gruppe komme aus dem nördlichen Deutschland.

Die Verletzten kamen in Krankenhäuser der Region, eine Frau wurde nach Innsbruck ins Krankenhaus geflogen. Der 27 Jahre alte Autofahrer überlebte und wurde festgenommen, wie die Polizei mitteilte. Ihm werde Tötung im Straßenverkehr vorgeworfen. Nach Medienangaben hatte der Einheimische einen sehr hohen Alkoholwert im Blut und war sehr schnell unterwegs.

Ein Sprecher der Feuerwehr in Luttach sagte der dpa, die Menschen seien auf der Hauptstraße des Ortes unterwegs gewesen. Vermutlich seien sie ausgegangen. Die Opfer kämen wahrscheinlich aus verschiedenen Regionen in Deutschland. 160 Einsatzkräfte waren vor Ort. Helmut Abfalterer von der Feuerwehr schilderte der "Tageszeitung Online" schlimme Szenen: "Es hat ausgesehen wie auf einem Schlachtfeld."

Opfer müssen noch identifiziert werden

Die Polizei ermittle den Hergang des Unglücks, hieß es beim Landeskommando der Carabinieri. Den Angaben zufolge müssen die Opfer noch identifiziert werden. In der Gruppe hätten sich nicht alle untereinander gekannt und nicht alle hätten Dokumente bei sich gehabt, hieß es bei der Polizei. Das Auswärtige Amt äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Vorfall.

Die Gegend liegt in Italien an der österreichischen Grenze und ist als Ski- und Wintersportgebiet bekannt. Luttach ist ein Dorf der Gemeinde Ahrntal, das etwas mehr als 1.000 Einwohner hat. Es liegt in der Nähe von Bruneck.

Der Ort ist bekannt bei deutschen Jugendgruppen, die zum Skifahren kommen. In dem Ort gab es nach dpa-Informationen seit längerem Klagen über Autos, die auf der Hauptstraße rasen und über mangelnde Kontrollen.

Erst vergangenes Wochenende kamen bei einem Lawinenunglück in Südtirol drei Deutsche ums Leben. (dpa/mbo/ff)

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