Nach dem folgenschweren Unfall in Südtirol wartet der Verursacher im Gefängnis in Bozen auf seine Haftprüfung. Die Zahl der Todesopfer ist unterdessen weiter gestiegen: Am Montagabend ist ein siebtes Opfer seinen schweren Verletzung erlegen.

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Nachdem der Verursacher des tödlichen Unfalls in Südtirol ins Gefängnis verlegt worden ist, steht nun eine Anhörung zu seiner Untersuchungshaft an. Der Termin könnte nach Angaben der Polizei in Bozen am Dienstag sein.

Der 27-jährige Südtiroler hatte am Sonntag im Wintersportort Luttach bei einem Unfall sieben junge Deutsche tödlich verletzt. Die Behörden stellten bei ihm fast zwei Promille Alkohol fest.

Er kam erst ins Krankenhaus und sitzt seit Montag in Haft in Bozen, der Landeshauptstadt der norditalienischen Provinz Südtirol. Sein Anwalt sagte, er rechne eher Mitte der Woche mit einer Vorführung beim Richter.

Fahrer fühlte sich nicht stark alkoholisiert

Anwalt Alessandro Tonon sagte der Deutschen Presse-Agentur am Montag, sein reuiger Mandant habe sich für nicht so stark alkoholisiert gehalten. Ihm drohen wegen der Schwere des Unglücks bis zu 18 Jahre Haft. Die Ermittler gehen bei dem Unfall auch von zu schnellem Fahren aus.

Tonon ist nach eigenen Angaben Pflichtverteidiger des Mannes. In Italien gilt ähnlich wie in Deutschland eine 0,5-Promille-Grenze - mit strengeren Werten für Fahranfänger.

Der Fahrer war in die Gruppe junger Skitouristen gerast. Dabei starben zunächst sechs Menschen um die 20 Jahre, weitere zehn wurden verletzt.

Eine Frau aus Deutschland erlag am Montag in einem Krankenhaus in Innsbruck in Österreich ihren schweren Verletzungen. Der Südtiroler Sanitätsbetrieb schrieb, die Patientin sei am späten Nachmittag gestorben.

Der zweite schwer verletzte Patient, der in Innsbruck behandelt wird, sei auf dem Weg der Besserung.

Die meisten Opfer kommen aus NRW

Viele Angehörige sind seit Sonntag zum Krankenhaus in Bruneck gereist, rund 20 Fahrkilometer von Luttach entfernt. Dort wurden die Toten inzwischen alle identifiziert.

Betreut wurden die Familien von Notfallpsychologen, Seelsorgern und Vertretern der Deutschen Botschaft.

Von den sechs Menschen, die noch in der Unfallnacht starben, kamen vier aus Nordrhein-Westfalen. Eine Person wohnte in Hamburg, eine weitere in Niedersachsen. Woher in Deutschland die siebte Tote stammt, gaben die Behörden zunächst nicht bekannt. (jwo/dpa)  © dpa

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