Vor rund vier Jahren starben sieben Touristen aus Deutschland, als in Südtirol ein Autofahrer in die Gruppe raste. Nun wurde der Mann zu einer Haftstrafe von sieben Jahren verurteilt. Das Landesgericht Bozen lag mit dem Urteil unter dem von der Staatsanwaltschaft geforderten Strafmaß von zehn Jahren, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa sowie Südtiroler Medien am Freitag berichteten. Die Anklagepunkte gegen den Mann aus Südtirol waren fahrlässige Tötung im Straßenverkehr, Körperverletzung und Trunkenheit am Steuer.
Der junge Mann war in der Nacht auf den 5. Januar 2020 mit seinem Auto in eine Gruppe von Skitouristen gerast. Sieben Menschen starben, sieben weitere wurden teils schwer verletzt. Sie waren zuvor aus einem Shuttlebus ausgestiegen und überquerten die Straße, als es zu dem Unfall kam. Das Unglück ereignete sich in Luttach im Ahrntal im Nordosten Südtirols. Die meisten Opfer kamen aus Nordrhein-Westfalen.
Sowohl in Italien als auch in Deutschland hatte der schwere Unfall für großes Aufsehen gesorgt. Der Südtiroler hatte die Gruppe in einem Sportwagen unter erheblichem Alkoholeinfluss erfasst. Er soll viel zu schnell unterwegs gewesen sein.
Der Mann wurde nun im Rahmen eines sogenannten verkürzten Verfahrens erstinstanzlich verurteilt. Dieses wird in Italien häufig angewendet, um langwierige Prozesse zu vermeiden und die Justiz zu entlasten. Bei einem verkürzten Verfahren entscheidet ein Richter aufgrund der Akten der Staatsanwaltschaft.
Angeklagte können dann mit einer verringerten Strafe rechnen, wie es in diesem Fall geschehen ist. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. © dpa
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