Das Düsseldorfer Amtsgericht prüft, ob Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder auf die Anklagebank muss. Er soll der Anklage zufolge drei Frauen kinder- und jugendpornografische Dateien geschickt haben. Es gilt die Unschuldsvermutung, betont die Staatsanwaltschaft.
Gegen Ex-Fußball-Nationalspieler Christoph Metzelder ist Anklage wegen Verbreitung und Besitzes von Kinderpornografie erhoben worden. Das hat das Düsseldorfer Amtsgericht am Freitag schriftlich mitgeteilt. Der Angeschuldigte habe laut Anklage via WhatsApp drei Frauen Dateien mit Kinder- und Jugendpornografie übersandt.
Amtsgericht: 297 Dateien könnten strafbar sein
Auf seinem Handy seien zudem 297 Dateien entdeckt worden, deren Besitz strafbar sein könnte. Das Gericht habe nunmehr über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens zu entscheiden.
Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft gab ebenfalls eine Mitteilung zur Anklageerhebung heraus, allerdings ohne den Namen des Ex-Nationalspielers und die Tatvorwürfe zu erwähnen. Die Staatsanwaltschaft betonte, dass für den Angeschuldigten die Unschuldsvermutung gelte.
Der Rechtsanwalt des Vize-Weltmeisters hatte auf dpa-Anfrage zuvor mitgeteilt, dass er aktuell keine Stellung nehme. Metzelder selbst hat sich bislang ebenfalls nicht öffentlich zu den Vorwürfen geäußert.
Das Düsseldorfer Verwaltungsgericht hatte NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) vor kurzem untersagt, den Rechtsausschuss des Landtags in öffentlicher Sitzung über den Stand des Verfahrens zu informieren. Der Minister hatte daraufhin in nicht-öffentlicher Sitzung berichtet.
Metzelder lässt Positionen und Ämter ruhen
Nach Bekanntwerden der Ermittlungen gegen Metzelder hatte der 39-Jährige Positionen und Ämter ruhen lassen und die von ihm mitgegründete PR-Agentur verlassen. Seine Teilnahme am Fußballlehrer-Lehrgang des DFB hatte er ausgesetzt.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte am Freitag auf Anfrage, das Engagement eines Ex-Nationalspielers bei der Ruhr-Konferenz, eine Initiative der Landesregierung, ruhe seit Monaten. Auf der Webseite der Konferenz war der Angeschuldigte am Freitag noch zu sehen. © dpa
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