In der pakistanischen Provinz Khyber Pakhtunkhwa ist ein Mann wegen Vergewaltigung und Entführung seiner minderjährigen Ehefrau zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden.

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Wie der Anwalt des Opfers der Deutschen Presse-Agentur am Montag mitteilte, handelt es sich dabei um den ersten Fall in der konservativen Provinz im Nordwesten des Landes, bei der es zu einer Verurteilung wegen Vergewaltigung in der Ehe gekommen ist. Die Entscheidung des Gerichts sei ein wichtiger Schritt für eine Stärkung von Frauenrechten in dem Land, sagte der Anwalt weiter.

Nach Angaben des Anwalts und der pakistanischen Zeitung "Dawn" hielt der Mann das Mädchen nach der Entführung mehrere Tage in seinem Haus fest. Das Opfer habe noch im Elternhaus gelebt, da die Trauung zum Zeitpunkt der Tat nur geistlich, aber nicht standesamtlich vollzogen worden sei. Nach Aussagen des Anwalts wurde der Mann in beiden Fällen, Vergewaltigung und Entführung, zu einer lebenslangen Haftstrafe und zusätzlich zu einer Geldstrafe verurteilt.

Immer wieder kommt es im patriarchal geprägten Pakistan mit mehr als 240 Millionen Einwohnern zu Gewalt gegen Frauen. Seit 2021 steht Vergewaltigung in der Ehe in dem südasiatischen Land offiziell unter Strafe.  © dpa

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