Der russische Pussy-Riot-Aktivist Pjotr Wersilow, der zur Zeit in der Berliner Charité behandelt wird, macht den russischen Geheimdienst für seine mutmaßliche Vergiftung verantwortlich.
"Ich gehe fest davon aus, dass der russische Geheimdienst hinter meiner Vergiftung steckt, möglicherweise der russische Aufklärungsdienst GRU", sagte der 30-Jährige der "Bild"-Zeitung.
Wersilow sieht einen Zusammenhang zu drei russischen Journalisten, die im Juli in Zentralafrika ermordet worden seien. Sie seien eng mit ihm verbunden gewesen und hätten über russische Söldner in Zentralafrika berichten wollen.
Ärzte halten Vergiftung für wahrscheinlich
Der 30-Jährige kündigte an, den Tod der Journalisten weiter aufklären zu wollen. Pussy Riot ist mit spektakulären Aktionen gegen Justizwillkür und Korruption weltweit bekannt geworden.
Wersilow war am 15. September auf Bitten seiner Familie nach Vergiftungssymptomen mit einer Ambulanz-Maschine von Moskau nach Berlin geflogen und an der Charité untersucht worden. Die Hilfsaktion war von der privaten sozialen Initiative Cinema for Peace unterstützt worden.
An der Charité halten Ärzte eine Vergiftung für wahrscheinlich. Dafür gebe es eine hohe Plausibilität, sagte der Vorstandschef Karl Max Einhäupl am 18. September. Charité-Ärzte sind aber zuversichtlich, dass Wersilow geheilt wird. Zuvor war er in einer Moskauer Klinik behandelt worden. © dpa
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