Polizisten in Nordrhein-Westfalen bot sich ein seltsames Spektakel in einer Mietwohnung. Die Mieter verständigten die Beamten, weil ihr Vermieter zu einer außergewöhnlichen Maßnahme gegriffen hatte.
Der kuriose Fall einer von einem Vermieter "gepfändeten" Wohnungstür hat die Polizei im nordrhein-westfälischen Stolberg auf Trab gehalten. Wie die Beamten am Dienstag in Aachen mitteilten, mussten sie aufgrund diverser Notrufe gleich mehrfach in der betroffenen Wohnung anrücken und versuchten vergeblich, telefonisch zwischen Beteiligten zu schlichten.
Helfen konnten sie nach eigenen Angaben nicht, weil sie für zivilrechtliche Streitigkeiten ohnehin gar nicht zuständig sind. Laut Polizei baute der Vermieter der Wohnung am Montagnachmittag kurzerhand die Tür aus und nahm sie mit, weil seine Mieter mit der Mietzahlung in Verzug waren.
Mieter wählen ständig den Notruf
Die Beamten sprachen von einer "ungewöhnlichen, rechtlich sehr bedenklichen" Maßnahme sowie einem "seltsamen Spektakel". Die betroffenen Mieter verständigten die Polizei, die sich unter anderem telefonisch mit dem inzwischen nicht mehr vor Ort befindlichen Vermieter in Verbindung setzte.
"Hinweise auf den üblichen Rechtsweg" samt Mahnung und Klage ignorierte der Vermieter demnach jedoch, sodass die Polizei sich letztlich für machtlos erklärte. Da die weiterhin türlosen Mieter den Angaben zufolge trotzdem ständig den Notruf wählten, wurden die Einsatzkräfte gegenüber diesen am Ende schließlich deutlich. Nach "eindringlichen Ermahnungen" und der "Androhung von strafrechtlichen Konsequenzen" stellten diese ihre Anrufe am Abend dann ein. (AFP/bearbeitet von tas)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.