In Ägypten sind zwei junge Deutsche unabhängig voneinander verschwunden. Sie haben auch die ägyptische Staatsbürgerschaft und wollten ihre Verwandten besuchen. Zumindest bei einem der jungen Männer weiß das Auswärtige Amt jetzt, wo er sich befindet.

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Ein seit fast zwei Wochen in Ägypten verschwundener Deutsch-Ägypter ist von den ägyptischen Behörden in Gewahrsam genommen worden. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte am Dienstagabend, dass die deutsche Botschaft in Kairo nach eindringlichen Bemühungen die Auskunft erhalten habe, dass der Betroffene sich in Gewahrsam der ägyptischen Behörden befinde. Der 23-Jährige aus Göttingen mit deutschem und ägyptischem Pass war bei der Einreise am Flughafen Kairo festgehalten worden und galt seither als verschollen.

"Alle Versuche, Kontakt aufzunehmen, waren bislang vergeblich", sagte die Mutter des Verschwundenen der Deutschen Presse-Agentur. Man wisse nicht, warum er festgehalten werde, sagte die Familie.

Der 23-jährige Göttinger, der eine deutsche Mutter und einen ägyptischen Vater hat, wollte am 27. Dezember mit seinem Bruder über den Flughafen Kairo nach Ägypten einreisen, um die Großeltern zu besuchen. Die Behörden hielten den jungen Mann nach Angaben der Familie am Flughafen fest.

Seit drei Wochen verschwunden

Über den Verbleib eines anderen jungen Mannes aus Deutschland, der vor mehr als drei Wochen in Ägypten verschwunden war, machte das Auswärtige Amt zunächst keine Angaben. Bei dem 18-Jährigen handelt es sich nach dpa-Informationen um einen jungen Mann aus Gießen, der ebenfalls die deutsche und die ägyptische Staatsangehörigkeit besitzt.

Er wollte am 17. Dezember über Luxor in das nordafrikanische Land einreisen, um seinen Großvater in Kairo zu besuchen. Vor dem Weiterflug in die Hauptstadt brach der Kontakt ab, bestätigte sein Vater der dpa. Nach dessen Angaben gebe es zwischen beiden Fällen aus dem Dezember keine Verbindung. Er selbst habe nur über die Medien von dem ebenfalls vermissten Göttinger erfahren.

Die ägyptische Regierung hat Menschenrechtsorganisationen zufolge in den vergangenen Jahren Zehntausende Menschen aus politischen Gründen eingesperrt. Bei einigen der aufsehenerregenden Fälle handelte es sich um Doppelstaatler. Diese behandelt der ägyptische Staat als Ägypter, so dass die Möglichkeiten der Einwirkung für ausländische Regierungen gering sind.

(dpa/af)  © dpa

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