In den USA ist ein dritter Vogelgrippe-Fall bei einem Menschen nach Kontakt mit Kühen erfasst worden. Erstmals gebe es typischere Symptome einer akuten Atemwegserkrankung wie Husten, hieß es von der US-Gesundheitsbehörde CDC.
Betroffen ist demnach ein Mitarbeiter eines Milchviehbetriebes im US-Bundesstaat Michigan. Angesichts des Ausmaßes der Ausbreitung des Virus bei Milchkühen sei mit weiteren Fällen in den USA zu rechnen. Das ursprünglich in Vogelpopulationen vorkommende H5N1-Virus kursiert seit Monaten bei Kühen in den USA.
Die drei bisher bei Menschen nachgewiesenen Infektionen - ein weiterer in Michigan und einer in Texas - hingen nicht zusammen, die Ansteckung sei nach den verfügbaren Daten durch direkten Kontakt mit infizierten Kühen erfolgt, nicht von Mensch zu Mensch. "Das Risiko für die Allgemeinheit, die nicht mit infizierten Tieren in Berührung kommt, bleibt gering", hieß es von der CDC. "Zusätzliche genetische Analysen werden nach Veränderungen des Virus suchen, die die Risikobewertung der Behörde ändern könnten."
Bisher gebe es in den betroffenen Bundesstaaten keine Anzeichen für eine ungewöhnliche Influenza-Aktivität bei Menschen - keine Zunahme der Besuche in der Notaufnahme wegen Influenza und keine Zunahme der im Labor festgestellten Influenzafälle.
Mitarbeitern von Geflügel- oder Milchviehbetrieben werde eine Grippeimpfung empfohlen, hieß es vom Michigan Department of Health and Human Services (MDHHS). Sie verhindere zwar nicht die Infektion mit Vogelgrippeviren, könne aber das Risiko einer Ko-Infektion mit Vogel- und Grippeviren senken. Experten zufolge könnten sich beide Virenformen in solchen Fällen vermischen - mit einem potenziell gefährlicheren Erreger als Folge.
Die Vogelgrippe oder Aviäre Influenza wird wie die Grippe beim Menschen durch Influenza-A-Viren hervorgerufen, allerdings durch andere Subtypen. Derzeit grassiert die größte je dokumentierte Vogelgrippewelle, die sich über fast die gesamte Erde erstreckt und auch Europa betrifft. Der Erreger befällt vor allem Vögel, wurde aber auch bei vielen Säugetieren gefunden, darunter Katzen, Bären und Robben.
Menschliche Infektionen traten bisher nur vereinzelt auf. Gesundheitsexperten warnen aber vor der Gefahr, dass sich das Virus an den Menschen anpasst und dann auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. © dpa
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