Nach dem riesigen Feuer in den Wäldern vor Berlin glimmen noch immer Glutnester. Wie es zu dem Feuer kam, ist weiter unklar. Allerdings mehren sich die Hinweise, dass Brände gelegt worden sein könnten.
Die Löscharbeiten in den Wäldern südwestlich von Berlin dauern auch zu Wochenbeginn an. "Wir haben noch einmal viele Kräfte angefordert", sagte eine Sprecherin des Landkreises Potsdam-Mittelmark in der Nacht zum Montag. Sie rechne damit, dass der riesige Waldbrand vor den Toren der Hauptstadt die Feuerwehren noch gut eine Woche beschäftigen werde. "Leider ist kein Regen in Sicht." Nach ihren Angaben flammt das Feuer immer wieder auf. "Wir haben noch jede Menge Glutnester." Es brennt seit Donnerstag.
Bundeswehr-Panzer sorgt für Durchkommen
Am frühen Sonntagabend löschten noch rund 450 Einsatzkräfte Glutnester auf einer Fläche von 350 Hektar. "Es gibt nicht mehr die großen, hohen und offenen Flammen. Es gibt auch keine Wipfelbrände derzeit", hatte Brandenburgs Ministerpräsident
Eine gesperrte Bahnstrecke zwischen Berlin-Wannsee und Jüterbog wurde angesichts der nicht mehr so dramatischen Lage nach Angaben der Deutschen Bahn am frühen Morgen wieder freigegeben.
Die Polizei warnte bei Twitter davor, die vom Brand betroffenen Wälder zu betreten: "Achtung! Aus gegebenem Anlass weisen wir darauf hin, dass das Betreten des gesamten Einsatzgebietes ... untersagt ist."
Brandstiftung sei nicht ausgeschlossen
Derweil gehen die Ermittler am Montag weiter der Frage nach, weshalb zu den Bränden kommen konnte. Da der Brand nahe Treuenbrietzen an drei Stellen gleichzeitig ausgebrochen war, könne eine Brandstiftung nicht ausgeschlossen werden, hieß es aus dem Brandenburger Innenministerium. Laut Minister Karl-Heinz Schröter liegen auch "weitere Hinweise" vor. Welche Hinweise gemeint seien, erläuterte das Ministerium zunächst nicht.
Der Waldbrand ist Experten zufolge der größte in Brandenburg seit vielen Jahren. Mindestens seit dem Jahr 2000 habe es in Brandenburg keinen Waldbrand auf 400 Hektar wie den in Treuenbrietzen gegeben, sagte der Waldbrandschutzbeauftragte, Raimund Engel. Das Feuer erinnere an große Feuer in der Zeit Anfang der 1990er.
Insgesamt 430 Brände in Wälder
Nach Engels Aussagen hat es seit Jahresbeginn in Brandenburg bereits auf rund 1300 Hektar gebrannt. Es habe bislang 430 Brände in Wäldern gegeben. Als Konsequenz daraus müsse sich die Frage gestellt werden: "Wie kann es sein, dass man so nah an den Wald herangebaut hat?" Zudem müsse auch der Ausbau von Waldwegen in den Blick genommen werden, sagte Engel der Deutschen Presse-Agentur. Feuerwehren hatten zuletzt Probleme, an die Brandflächen im Wald zu kommen.
Am Sonntag beschäftigte ein weiteres Feuer die Einsatzkräfte. Am Abend brannten etwa 240 Hektar Wald auf einem ehemaligen Schießplatz bei Jüterbog, wie das Ordnungsamt der Stadt im Landkreis Teltow-Fläming mitteilte. Das Feuer habe sich schnell ausgebreitet. Der Brandort befindet sich nach Angaben der Stadt "ganz in der Nähe" des Großbrandes bei Treuenbrietzen. Auf dem militärischen Gelände war es bereits Ende Juli zu einem Brand gekommen, wie Engel schilderte. © dpa
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