Über 40 Tote haben die verheerenden Waldbrände in Kalifornien bislang gefordert. Die Brände hinterlassen apokalyptische Szenen. Ein Video vermittelt nun einen Eindruck von der enormen Gefahr, der die fliehenden Menschen ausgesetzt sind.
Nie zuvor sind bei einem Feuer im US-Bundesstaat Kalifornien mehr Menschen ums Leben gekommen, als bei dem derzeit im Norden tobenden Brand rund um den Ort Paradise.
Bislang wurden allein in dieser Region 42 Tote gezählt. Mehr als 6.000 Wohnhäuser fielen dort den Flammen zum Opfer, rund 15.000 Gebäude sind weiter vom Feuer bedroht.
Über die Ausmaße und zerstörerische Kraft des Feuers kann man sich hierzulande kaum eine Vorstellung machen. Immer wieder mussten die Rettungskräfte Leichen von Menschen bergen, die auf der Flucht in ihren Autos verbrannt waren.
Video zeigt Schnelligkeit des Feuers
Wieso das passieren kann, zeigt nun ein Video des TV-Senders ABC7, das die Künstlerin Loro McNee auf Twitter teilte.
Ein Löschhubschrauber entlädt seine Riesenladung Wasser auf Teilen des Freeway 118 bei Simi Valley, auf dem sich eine träge Kolonne von fliehenden Menschen befindet.
Zunächst hat man den Eindruck, der Pilot hätte das Feuer verfehlt. Doch es wird schnell klar, dass er versucht, die Autos selbst zu schützen. Diese befinden sich nämlich nur wenige Meter neben der heranrasenden Feuerwalze.
Das Video ist beeindruckend, da es vermittelt, wie unfassbar schnell sich das Feuer an den Highway heranfrisst. In Bruchteilen von Sekunden erfasst es die dunkle Ausbuchtung am Straßenrand.
Retter bergen Leichen aus Autos
Der Asphalt bildet in vielen Fällen nur kurzfristig ein Hindernis für das Feuer - in Teilen schmilzt er unter der enormen Hitze, zudem werden die Flammen durch starke Winde über die Fahrbahn getragen.
An zahlreichen Straßenrändern der Katastrophenregion rund um Paradise stehen Dutzende verlassene Autos, manche unbeschadet, andere ausgebrannt.
Und jedes Fahrzeug müssen die Retter auf Leichen durchsuchen - immer begleitet von einem schwarzen Leichenwagen.
In den vergangenen Tagen waren mehrere Tausend Feuerwehrleute im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen.
Der größte der drei Brände, das sogenannte "Camp"-Feuer in Nordkalifornien, war am Montagabend (Ortszeit) aber noch immer nur zu 25 Prozent eingedämmt.
Das "Camp Fire" sei inzwischen der tödlichste Waldbrand in der Geschichte Kaliforniens, sagte Kory Honea, Sheriff des betroffenen Butte County.
Beim bislang tödlichsten Waldbrand in dem US-Bundesstaat, dem "Griffith-Park"-Feuer im Jahr 1933, waren in der Region von Los Angeles 29 Menschen ums Leben gekommen.
Das "Camp Fire" ist vermutlich der tödlichste Brand der US-Geschichte seit dem "Cloquet Fire", dem im Jahr 1918 im Bundesstaat Minnesota schätzungsweise 1.000 Menschen zum Opfer fielen. (mwo)
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