Das Wetter spielt verrückt. Nach hochsommerlichen Temperaturen und heftigen Gewittern am Wochenende kommt jetzt die Schafskälte. Gerade am Wochenanfang liegen die Temperaturen deutlich unter der 20 Gradmarke.
Erst brütende Hitze, dann schwere Unwetter: Am vergangenen Wochenende fiel innerhalb weniger Minuten so viel Regen wie sonst in einem ganzen Monat. Im Allgäu kam es sogar zu Schlammlawinen, die große Schäden verursachten. In anderen Regionen herrscht währenddessen Dürre bei Hitzespitzen bis zu 36 Grad.
In der kommenden Woche wird es deutlich kühler, die Schafskälte kommt. Durch feuchte und kühle von Nordeuropa nach Deutschland einströmende Luft sinken die Temperaturen auf zum Teil deutlich unter 20 Grad. Der kurze Kälteeinbruch, die Schafskälte, ist typisch für Mitte Juni. Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net erklärt: "Im Grunde ist es eine Bauernregel. Sie besagte, dass man die Schafe niemals vor Mitte Juni scheren sollte, da sie sonst noch mal frieren könnten", so Jung. "Das ist quasi das letzte Aufbäumen des Winters."
Vor allem in Süddeutschland muss im Tagesverlauf mit weiteren schweren Unwettern gerechnet werden, im Südosten droht Starkregen mit örtlich bis zu 40 Liter pro Quadratmeter. Im Rest des Landes bleibt es hingegen ziemlich ruhig, prognostiziert der Deutsche Wetterdienst (DWD). In den kommenden Tagen wird es dann vor allem im Norden kalt. Am Dienstag- und Mittwochmorgen müsse dort mit Bodenfrost gerechnet werden, warnt Jung. Schon in der vergangenen Woche war an fünf Tagen in Norddeutschland Bodenfrost aufgetreten.
Im Hinblick auf die letzten Jahre stellt Jung fest: "Die Frühjahre werden immer sonniger, trockener und wärmer und kaum kommen die Sommermonate, wird es total unbeständig." So scheint es auch diesen Sommer wieder zu werden. Der DWD spricht von "wiederholten und anhaltenden Starkregenfällen" in den nächsten Tagen.
So wird das Wetter in dieser Woche:
Heute ist es teilweise aufgelockert, doch größtenteils stark bewölkt. Überwiegend bleibt es trocken, nur südlich der Donau kann es zu Regenschauern und Gewittern kommen. Schön ist es in einem Streifen von Münsterland bis nach Brandenburg. Im Norden wird es zwischen 14 und 20 Grad warm und im Süden von 20 bis zu 25 Grad. In der Nacht sinken die Temperaturen auf 4 bis 9 Grad im Norden und 9 bis 14 Grad im Süden.
Am Dienstag regnet es am Alpenrand mit Gewitterrisiko. In der Nordhälfte ist es stärker bewölkt mit ein paar, meist schwachen, Schauern. Norddeutsche Höchstwerte liegen zwischen 14 und 18 Grad und Süddeutsche zwischen 18 und 23 Grad. Die Nacht bleibt trocken bis leicht verregnet mit einer Lufttemperatur von 4 bis 10 Grad. Örtlich ist Bodenfrost möglich.
Der Mittwoch ist heiter bis wolkig und es bleibt meist trocken. Nur am bayerischen Alpenrand und im äußersten Norden fällt bei stärkerer Bewölkung etwas Regen. In den Sonnengebieten steigen die Höchstwerte auf 20 bis 25 Grad, sonst werden 17 bis 22 Grad erwartet. Die nächtlichen Tiefstwerte liegen zwischen 14 und 7 Grad.
Am Donnerstag ist es meist wechselnd bis stark bewölkt und es kann immer wieder regnen. Im Südwesten scheint die Sonne hingegen häufiger. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 17 und 24 Grad.
Das Wochenende bleibt wechselhaft. Schauerartige Regenfälle liefern sich einen Kampf mit der Sonne, die sich gelegentlich blicken lässt. Die Tageshöchstwerte liegen zwischen 17 und 25 Grad, die nächtlichen Tiefstwerte zwischen 8 und 12 Grad.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.