Erst "Helene", nun "Milton": Schon wieder steuert ein gefährlicher Sturm durch den Golf von Mexiko auf Florida zu. US-Präsident Biden hat wegen des Hurrikans sogar eine wichtige Reise verschoben.

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Nur etwa eineinhalb Wochen nach "Helene" zieht erneut ein gefährlicher Hurrikan auf Florida zu. "Milton" steuerte im Golf von Mexiko mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von rund 240 Kilometern pro Stunde auf den südlichen US-Bundesstaat zu. Damit lag er nur knapp unterhalb der Schwelle zur höchsten Hurrikan-Kategorie 5, die er zwischendurch bereits erreicht hatte. "Milton" soll am Mittwoch (Ortszeit) als Hurrikan der Kategorie 4 in Florida auf Land treffen. Für viele Anwohner, die sich in Sicherheit bringen wollen, hat ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen: Die Autobahnen sind verstopft, an den Tankstellen geht das Benzin aus.

"Es ist eine Frage von Leben und Tod", warnte US-Präsident Joe Biden, der wegen des Sturms seine Reisen nach Deutschland und Angola abgesagt hat. Eigentlich wollte der 81-Jährige am Donnerstag nach Berlin aufbrechen. Er bezeichnete "Milton" als einen potenziell "zerstörerischen" Sturm, der einer der schlimmsten sein könnte, die Florida in den vergangenen hundert Jahren heimgesucht hätten. Er forderte die Menschen in den betroffenen Regionen auf, sich in Sicherheit zu bringen.

Dramatische Warnungen für Florida

"Milton" soll am Mittwochabend (Ortszeit) die Westküste Floridas erreichen. In der Stadt Tampa sprach die Bürgermeisterin Jane Castor im Sender CNN eine eindrückliche Warnung an die Bevölkerung aus: "Ich kann ohne jegliche Dramatisierung sagen: Wenn Sie sich dafür entscheiden, in einem der Evakuierungsgebiete zu bleiben, werden Sie sterben." Zahlreiche Flughäfen in dem Bundesstaat stellten ihren Betrieb ein.

"Milton" habe das Potenzial, einer der zerstörerischsten Hurrikane zu werden, die jemals in dieser Region verzeichnet wurden, warnte das Nationale Hurrikanzentrum. Normalerweise trockene Gebiete in Küstennähe könnten durch das ansteigende Wasser überschwemmt werden. Es sei mit lebensgefährlichen Sturmfluten mit Pegelständen von bis zu fünf Metern und zerstörerischen Winden zu rechnen. "Regenfälle bergen die Gefahr von lebensbedrohlichen Sturzfluten und Überschwemmungen in Städten", hieß es weiter. Auch mit Tornados müsse gerechnet werden.

Zweiter Hurrikan innerhalb weniger Tage

Florida kämpft immer noch mit Schäden, die Hurrikan "Helene" hinterließ. Vor rund anderthalb Wochen war "Helene" als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie im Nordwesten Floridas auf Land getroffen. Der Sturm schwächte sich dann ab, sorgte auf seinem Weg Richtung Norden aber für schwere Überschwemmungen und Zerstörung. Weit mehr als 200 Menschen in sechs Bundesstaaten kamen nach übereinstimmenden Medienberichten ums Leben - in Florida, Georgia, North Carolina, South Carolina, Tennessee und Virginia.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump nutzte das Desaster für den Wahlkampf und warf Biden und dessen Vize Kamala Harris vor, nicht genug für die Opfer zu tun. Harris tritt für die Demokraten bei der Präsidentschaftswahl am 5. November gegen Trump an. Sowohl Biden als auch Harris besuchten vergangene Woche schließlich mehrfach das Katastrophengebiet.

Hurrikansaison noch bis Ende November

Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung erhöht Experten zufolge die Wahrscheinlichkeit starker Stürme. Die Hurrikansaison beginnt im Atlantik am 1. Juni und dauert bis zum 30. November. Die Stürme werden in alphabetischer Reihenfolge benannt. (dpa/bearbeitet von cgo)

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