Die Abreise der seit Tagen auf dem überschwemmten Gelände des Burning-Man-Festivals in der Wüste von Nevada festsitzenden Besucher rückt näher.
Die Organisatoren kündigten am Montagmorgen (Ortszeit) die Öffnung der Zufahrtsstraße des Burning-Man-Festivals an. Diese sei immer noch "zu schlammig", aber sie trockne ab. Im Laufe des Montags könnte somit der Abreiseverkehr anlaufen. Die Veranstalter riefen die Besucher aber auf, möglichst noch bis Dienstag zu warten, um Staus zu verhindern.
Menschen auf Gelände gefangen
Nach sintflutartigen Regenfällen sitzen zehntausende Menschen auf dem riesigen Veranstaltungsgelände in Black Rock City im US-Bundesstaat Nevada fest. Am Sonntagmorgen hatte die Polizei erklärt, dass "etwas mehr als 70.000 Menschen" noch immer in Black Rock City ausharrten. Sie hatte am Freitag den Zugang zu dem Gelände, das mehr als zehn Kilometer von den nächsten Wohnhäusern entfernt liegt, wegen heftiger Regenfälle gesperrt. Ein Mensch starb während der Regenfälle.
Trotz der Aufforderung der Behörden, das Gelände nicht zu verlassen, versuchten einige Besucher, zu Fuß zurück in die Zivilisation zu kommen. Andere fügten sich resigniert ins Unvermeintliche: "Ich bin Chirurg und muss eigentlich am Dienstag arbeiten. So langsam aber wird mir klar, dass das nicht möglich sein wird", sagte ein aus Kalifornien angereister Arzt, der seinen Namen nicht nennen wollte, der Nachrichtenagentur AFP. "Die Patienten brauchen mich, aber ich kann nichts machen."
Was bleibt sind Müll und Zelte
Festivalbesucher David Date beklagte sich am Montag über andere Teilnehmer, die ihre Zelte und ihren Müll auf dem Gelände zurückließen - ein Verstoß gegen das Grundprinzip des Festivals, keine Spuren zu hinterlassen.
Das Burning-Man-Festival findet jährlich statt und hatte dieses Jahr am 27. August begonnen. Markenzeichen und Namensgeber der Veranstaltung ist das Verbrennen einer etwa zwölf Meter großen Holzstatue. Ob es dazu in diesem Jahr kommt, blieb zunächst unklar: Die Veranstalter verschoben das Ereignis vorerst auf Montagabend.
Das Festival sieht sich selbst als unbestimmbare Veranstaltung zwischen einer Feier von Gegenkultur und spirituellem Rückzugsort. Nach seinen kleinen und improvisierten Anfängen ist "Burning Man" über die Jahre zu einer durchorganisierten Massenveranstaltung geworden. Das jährliche Budget beträgt fast 45 Millionen Dollar (rund 42 Millionen Euro). Im vergangenen Jahr nahmen 75.000 Menschen teil. (afp/ng)
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