Der stürmische Dezember hat der Ostsee eine große Menge salz- und sauerstoffreiches Wasser beschert.
Zunächst hätten südöstliche Winde in der ersten Dezemberhälfte Wasser aus der Ostsee gedrückt und den Wasserspiegel gesenkt, teilte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) am Freitag mit.
Anschließend sei mit den schweren Sturmfluten an der Nordseeküste am 21. und 22. Dezember über das Skagerrak salzhaltiges Wasser in die Ostsee geströmt. Dadurch seien sauerstoffarme tiefere Beckenbereiche wie das Gotlandbecken mit Sauerstoff belüftet worden.
Die vom BSH betriebene autonome Messstation Darßer Schwelle habe bereits seit dem 20. Dezember den starken Einstrom salzreichen Wassers in der gesamten Wassersäule gemessen. Es sei einer der stärksten Salzwassereinbrüche seit 2014 gewesen, wie das das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) berichtete, das im Auftrag des BSH den Zustand der Ostsee überwacht.
Zwei schwere Sturmfluten in Folge hatte es an der Nordseeküste nach BSH-Angaben zuletzt im Dezember 2013 gegeben. Am Pegel Hamburg-St. Pauli war das Wasser jetzt um 2,66 Meter und 3,33 Meter über das normale Hochwasser gestiegen. Von einer schweren Sturmflut wird ab einem Wasserstand von 2,5 Metern über dem normalen Hochwasser gesprochen. Wasserstände von mehr als 3,5 Metern sind eine sehr schwere Sturmflut.
Die Ostsee ist als Randmeer mit einer nur schmalen und flachen Verbindung zur Nordsee ein salzarmes Meer. In vielen Bereichen herrscht starke Sauerstoffarmut. Frischwassereinbrüche können die ökologische Situation der Ostsee zumindest vorübergehend verbessern. © dpa
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