Aufgrund der heftigen Niederschläge und der dadurch gefüllten Wasserspeicher ist die Dürregefahr in diesem Jahr nach Angaben von Expertinnen und Experten des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung (UFZ) geringer als in den Vorjahren. Eine konkretere Vorhersage sei aber nicht möglich, teilte das UFZ am Freitag in Leipzig mit.
Grundwasserstände erholen sich
Der UFZ-Dürremonitor zeige aktuell, dass es im Oberboden - also in den obersten 25 Zentimetern - derzeit keine Dürre in Deutschland gibt. Bundesweit gäbe es derzeit nur noch vereinzelte Bereiche mit Trockenheit im Gesamtboden (bis 1,80 Meter Tiefe) - dazu zählen insbesondere kleine Areale im Osten Deutschlands. Auch die Grundwasserstände hätten sich erholt. Fast alle seien deutlich höher als normal. In manchen Regionen wurden sogar neue Grundwasserhöchststände gemessen.
Experten warnen vor Folgeschäden durch Extremwetterereignissen
Dennoch könne die gesamte Bodenwasser- und Grundwassersituation im Moment nicht als gut bezeichnet werden, da zu nass genau wie zu trocken zu erheblichen Folgeschäden bei vielen Nutzungen führt. Einer Studie des Prognos-Instituts zufolge wurden etwa die extremwetterbedingten Schäden durch Hitze, Dürre und Hochwasser für Deutschland von 2000 bis 2021 auf mindestens 6,6 Milliarden Euro jährlich geschätzt.
Wintereinbruch könnte Lage entspannen
Vorausschauend könnte der prognostizierte Wintereinbruch nach Angaben der Experten die Hochwassersituation etwas verbessern. "Der Schnee speichert die Niederschläge in der Schneedecke und führt nicht sofort zu einem Anstieg unserer Flüsse", hieß es.
Zudem könnten gefrorene Böden auch zur Stabilität der Deiche beitragen. Sehr kalte Temperaturen wiederum könnten die Hochwasserschutzarbeiten vor Ort erschweren. Entscheidend sei, wie lange die Kälteperiode anhält und ob nach ihrem Ende Tauwetter mit weiterem Regen einsetzt. © dpa
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