Am Sonntag wird das Orkantief "Sabine" erwartet, das über ganz Deutschland hinwegfegen soll. Vielerorts laufen schon die Vorbereitungen, angesichts der befürchteten Schäden durch das Unwetter. Auch die Bahn macht mobil. Am Frankfurter Flughafen hofft man hingegen auf gutes Timing.
Deutschland rüstet sich für das Orkantief "Sabine". Erste Ausläufer werden die Menschen an der Nordsee nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) voraussichtlich am Sonntagvormittag zu spüren bekommen.
Verfolgen Sie die aktuellen Entwicklungen zum Sturmtief "Sabine" in unserem Live-Blog vom Montag.
Im Laufe des Tages breitet sich "Sabine" dann wohl mit schwerem Sturm und einzelnen Orkanböen auf den gesamten Norden und die Mitte Deutschlands aus, wie der DWD am Samstag mitteilte.
In der Mitte Deutschlands werde der Höhepunkt des Sturms in der Nacht zum Montag erreicht, im Süden am Montag in den frühen Morgenstunden, sagte Sebastian Altnau von der DWD-Vorhersagezentrale. "Dort trifft es den Berufsverkehr." Begleitet wird der Orkan vielerorts von heftigen Schauern und Gewitter.
Deutsche Bahn hat sich auf Unwetter vorbereitet
Die Deutsche Bahn bereitet sich derweil auf mögliche Probleme am Sonntag vor. "Reisende, die ihre Fahrt wegen des zu erwartenden Sturms auf einen anderen Tag verschieben möchten, können dies unkompliziert tun", sagte ein Bahnsprecher.
Wer nicht reisen möchte, kann die Fahrkarte kostenfrei stornieren. Außerdem würden alle Tickets an den kritischen Tagen vom 9. bis einschließlich 11. Februar ihr Gültigkeit behalten.
"Wir haben alle Bereitschaften mobilisiert und in jeder Region doppelt verstärkt", sagte eine Bahn-Sprecherin am Samstag. Das Bahnpersonal sei auf Schadensfälle wie zerstörte Oberleitungen oder umgekippte Bäume vorbereitet.
Mobile Einsatztrupps mit Kettensägen sollten eingesetzt werden, um versperrte Gleise frei zu bekommen. "Allerdings können wir heute nicht in die Glaskugel schauen, wie sich das Wetter entwickelt. Wir beobachten es genau." Auch das Personal auf den Bahnhöfen und in den Lagezentren werde verstärkt.
Flughafen in Frankfurt hofft von Sturm-Chaos verschont zu bleiben
Der Frankfurter Flughafen hofft auf möglichst wenig Probleme im Flugverkehr, da "Sabine" mit voller Wucht erst in der Nacht zum Montag die Mitte Deutschlands treffen soll. In dieser Zeit herrscht an dem Luftverkehrsdrehkreuz Nachtflugverbot.
"Wir beobachten die Lage jedoch ganz genau", sagte eine Sprecherin des Flughafenbetreibers Fraport. Container auf dem Flughafengelände seien bereits gesichert worden.
Der Sturm könnte auch den Flugbetrieb an den Hauptstadt-Flughäfen Tegel und Schönefeld einschränken. Eine Flughafensprecherin sagte, dass die Abfertigung ab einer Windgeschwindigkeit von mehr als 70 Kilometern pro Stunde nicht mehr möglich sei.
In Nordrhein-Westfalen lassen viele große Städte den Unterricht an städtischen Schulen am Montag ausfallen, wie sie am Freitag und Samstag mitteilten. In Baden-Württemberg können Eltern am Montag ihre Kinder vom Unterricht befreien lassen.
Orkan flaut ab Montag ab - es bleibt ungemütlich
Auch andere europäische Länder rüsteten sich für das Orkantief. Der niederländische Wetterdienst forderte Autofahrer auf, nicht mit Anhängern und Wohnwagen zu fahren.
Besonders heftig wird sich "Sabine" in Deutschland an der Nordsee, im Bergland sowie in besonders exponierten Lagen austoben. Dort sind laut DWD generell Orkanböen zu erwarten. Ab einer Windstärke von 118 Stundenkilometern handelt es sich um einen Orkan.
"Auf dem Brocken im Harz, dem Feldberg im Schwarzwald und auf den Alpengipfeln kann der Wind Geschwindigkeiten von mehr als 140 Stundenkilometern erreichen", sagte Altnau.
Am Montag wird das Orkantief vor allem durch den Süden Deutschlands fegen, ansonsten lassen die Böen etwas nach. Allerdings bleibe es mit zahlreichen Regenfällen, im Bergland auch Schnee, recht ungemütlich. Auch für Dienstag sind die Aussichten nicht viel besser: Es bleibe nasskalt und stürmisch. (dpa/thp)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.