- Der Deutsche Wetterdienst ruft Autofahrerinnen und Autofahrer zur Vorsicht auf: Auf vielen Straßen in Deutschland kann es glatt sein.
- Tief Per sorgt für die aktuelle gefährliche Wetterlage.
- Mitte der Woche könnte das Wetter aber umschlagen: Dann werden vielerorts Temperaturen von 10 bis 15 Grad erwartet.
Verkehrsteilnehmer müssen sich zum Wochenstart auf eisglatte Straßen und Gehwege einstellen - vor allem in der Mitte Deutschlands. Betroffen sind am Montagmorgen Teile der Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern, Thüringen, Sachsen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mitteilte.
Behinderungen im Straßen- und auch im Schienenverkehr seien möglich. "Die Glatteissituation hält bis in den Vormittag hinein an und schwächt sich anschließend ab", sagt DWD-Experte Florian Bilgeri. Am frühen Montagmorgen fiel vielerorts Regen auf gefrorenen Boden und verwandelte Straßen und Fußwege in Schlitterbahnen.
Bereits viele Unfälle am Morgen
In der Oberpfalz fuhr ein Lastwagen bei Glatteis in eine Leitplanke. Die Autobahn 93 bei Weiden wurde komplett gesperrt, wie die Polizei am Montag mitteilte. Verletzt wurde niemand.
In Sachsen kam es laut Polizei seit 5:00 Uhr in den Landkreisen Zwickau und Leipzig vermehrt zu Unfällen. Auf der B93 bei Zwickau waren auf einer Brücke vier Fahrzeuge in einen Glatteisunfall verwickelt. Regen und Minusgrade verwandelten die Schnellstraße in eine Eispiste. Die Fahrzeuge krachten in die Leitplanke oder landeten im Straßengraben.
Auch in der Stadt Leipzig waren Straßen und Wege teils spiegelglatt. Bei den Unfällen blieb es nach Angaben der Polizei überwiegend bei Blechschäden - Schwerverletzte gebe es keine.
Auch in Niedersachsen gab es etliche leichte Unfälle. Laut Polizei waren Teile der Landkreise Göttingen und Hameln-Pyrmont betroffen.
Tief Per bringt gefrierenden Regen
"Es ist Vorsicht geboten, wenn man dort draußen unterwegs ist", sagte schon DWD-Meteorologe Marco Manitta am Wochenende. Verantwortlich für das Glatteis sei Tief Per mit seinem über dem Seegebiet nördlich von Irland liegenden Kern. Es schaufle milde Atlantikluft langsam nordostwärts. "In diesem Zusammenhang nimmt die Temperatur vor allem in höheren Luftschichten deutlich zu, sodass leichte Niederschläge meist als Regen fallen, die dann auf den gefrorenen Boden treffen und zu gefährlichem Glatteis führen", so der Experte.
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Wetter in Deutschland: Ab Mittwoch wird es ungewöhnlich mild
Bis Mitte der Woche vertreibt laut DWD aber das neue Atlantiktief Roland die letzten Reste der Kaltluft auch aus dem äußersten Nordwesten. Dabei könne es in der Nacht zum Dienstag in Ostbayern und in der Nacht zum Mittwoch an der Grenze zu Polen noch zu Glatteisregen kommen.
Ungewöhnlich milde Temperaturen mit Höchstwerten zwischen 10 und 15 Grad werden ab Mittwoch im Westen und Südwesten sowie im äußersten Osten erwartet. "Frost, Glätte, Glatteis und Schnee werden durch Wind und viel Regen ersetzt", sagt Manitta. Dabei drohe eine Dauerregenlage in den westlichen und südlichen Mittelgebirgen sowie an den Alpen. Hinzu komme, dass die Schneefallgrenze auf über 2.000 Meter steige, sodass zusätzlich Schneeschmelze für steigende Flusspegelstände sorgen könne. (dpa/fab/mgb)
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