Orkan-Alarm in Norddeutschland: Für den Rest der Woche ist heftiges Wetter für den Norden der Bundesrepublik vorhergesagt. Ein Sturmtief zieht auf die Gebiete Schleswig-Holsteins, Hamburgs und Niedersachsens zu. Mit dem Wind kommt auch wieder Polarluft nach Deutschland - es wird also noch kälter.
Nach dem Herbstorkan "Christian", der im Oktober den Norden des Landes durchgewirbelt hat, wird es nun erneut stürmisch. Auf dem Weg über die Nordsee kann sich der herannahende Sturm zu einem weiteren Orkan entwickeln. Für Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Bremen wurden bereits Warnungen ausgegeben. Der Höhepunkt der windigen Tage wird in dieser Region für den Donnerstagabend erwartet. "Der Schwerpunkt des Orkans wird im Norden und dort besonders an den Küstenregionen erwartet. Dort könnte der Orkan ähnliche Ausmaße wie vor Kurzem schon Orkan "Christian" annehmen. Das Sturmfeld wird die Norddeutschen bis weit in den Freitag im Atem halten und wird wahrscheinlich auch eine Sturmflut zur Folge haben", sagt Wetterexperte Dominik Jung von "wetter.net".
Auch im Landesinneren und den Bergen wird mit teils schweren Sturmböen gerechnet. In Berlin sind laut Dominik Jung Böen bis zu 100 Stundenkilometer möglich, in Köln und Frankfurt bis zu 80. Wanderer, die sich in den nächsten Tagen im Erzgebirge aufhalten, müssen sich auf Windgeschwindigkeiten bis zu 150 Stundenkilometern einstellen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bestätigt die Sturmwarnungen in ganz Norddeutschland. Laut dem DWD ist ab morgen im Norden und Westen des Landes sowie den Gebirgen mit erhöhter Sturmgefahr zu rechnen. Der Wetterdienst sieht auch zum Freitag kein Abflauen der orkanartigen Winde.
Mit Sturm kommt Polarluft nach Deutschland
Im Schlepptau des Orkans kommt Polarluft nach Deutschland. Das führt zu einem starken Temperatursturz zum Wochenende. Während die Höchstwerte am Donnerstag noch bei sechs Grad liegen, wird es ab der Nacht zum Freitag bitter kalt. Zum Wochenende wird das Quecksilber deutschlandweit kaum noch die Null-Grad-Marke überschreiten. Bisher war gerade der Süden des Landes das Kältezentrum, jetzt wird vor allem die obere Hälfte der Bundesrepublik von der Polarluft gepeitscht. Auch wenn die tatsächlichen Messungen nur um den Gefrierpunkt liegen dürften, durch die Sturmböen wird für diese Bereiche des Landes eine gefühlte Temperatur von bis zu minus zehn Grad erwartet.
So stürmisch wird es in den nächsten Tagen:
Brocken: bis zu 170 km/h |
Hamburg: bis zu 120 km/h |
Bremen: bis zu 130 km/h |
Kiel: bis zu 140 km/h |
Sylt: bis zu 150 km/h |
Husum: bis zu 140 km/h |
Helgoland: bis zu 150 km/h |
Rostock: bis zu 110 km/h |
Berlin: bis zu 100 km/h |
Hannover: bis zu 100 km/h |
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