Der Frühling war zum Greifen nah, doch so einfach macht es uns der Wettergott dann doch nicht. Der Winter hat den Norden seit dem Wochenende fest im Griff – und auch der Rest Deutschlands muss sich nach den Sonnentagen wieder warm anziehen.

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Während man im süddeutschen Raum bei stellenweise bis zu 18 Grad am Wochenende das erste Eis schlecken konnte, mussten die Norddeutschen Schnee schippen. Seit Samstag fällt wieder jede Menge davon vom Himmel.

In Hamburg liegt aktuell mit 18 Zentimetern die höchste Schneedecke des gesamten Winters. In Berlin wurden heute Morgen stattliche zwölf Zentimeter gemessen. Damit liegt in der Bundeshauptstadt genauso viel Schnee wie Anfang Dezember 2012.

Dieser Winter hat es in sich

Schon Ende Oktober gab es in den Niederungen von Deutschland die erste geschlossene Schneedecke. Vielerorts war es die früheste und höchste Schneedecke eines Winters seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Und nun gibt es zum Ende des Winters noch mal einen satten Nachschlag.

"Besonders kritisch ist die Lage derzeit rund um die Ostseeküste. In Lübeck liegen heute Morgen 26 Zentimeter Neuschnee. Auch das ist für den aktuellen Winter ein Rekordwert", sagt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal "wetter.net". Dazu herrsche Dauerfrost zwischen minus zwei und minus fünf Grad.

Schnee auch im Westen und Süden

Doch auch den Rest des Landes wird es nun erwischen. Morgen Früh merkt das vor allem der Westen Deutschlands: das nördliche Saarland, das südliche Nordrhein-Westfalen, die Mitte und der Norden von Rheinland-Pfalz, die Mitte von Hessen sowie das Rhein-Main-Gebiet.

Tief Xaver zieht von Westen heran und verbündet sich mit der Kaltluft aus Russland und Skandinavien. Das zusammen führt in den erwähnt Regionen zu kräftigen Schneefällen. In den Niederungen sind bis zu zehn Zentimeter, in Lagen über 400 Meter sogar zehn bis 20 Zentimeter Neuschnee möglich.

Bis Mittwoch ist die kalte Luft auch im Süden angekommen. Dann wird es auch dort Schneeschauer und Schneefall geben, aber nicht so stark wie im Norden.

April und Mai entschädigen für langen Winter

Die Nachttemperaturen gehen in den kommenden Nächten lokal auf minus zehn bis minus 15 Grad zurück. Zum Wochenende ist dann allerdings wieder Land in Sicht. Laut Jung könnte es im Südwesten spürbar milder werden.

Jedoch hat die Erfahrung oft gezeigt, dass eingeflossene Kaltluft ziemlich träge ist und sich nur langsam wieder verzieht. Mit dauerhaft warmem Wetter ist nicht vor Ende März/Anfang April zu rechnen. Dafür werden April und Mai wohl sehr sonnig und belohnt für den langen Winter.

(sist)

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