Auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien hat die Polizei zwölf mutmaßliche Mitglieder einer Schleuserbande festgenommen, die Flüchtlinge mit Schlauchbooten aus Afrika nach Europa gebracht haben soll.

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Die meisten Verdächtigen - sechs aus Italien, sechs aus Tunesien - wurden nach Polizeiangaben vom Mittwoch mit ihren Booten auf hoher See gestoppt. Insgesamt sollen sie mindestens 73 Menschen von Tunesien übers Mittelmeer nach Sizilien befördert haben, darunter zwölf Minderjährige. Die Flüchtlinge sollen dafür zwischen 3000 und 6000 Euro bezahlt haben.

Die Männer wurden den Angaben zufolge bereits zwischen Ende Juni und Mitte September vergangenen Jahres vor der sizilianischen Küste in der Nähe der Stadt Marsala ertappt. Vier von ihnen sollen sich zudem wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt vor Gericht verantworten müssen, weil sie Schiffen der italienischen Küstenwache zu entkommen versuchten. Auf Befehl eines der Bootsführer soll auch mit Leuchtraketen auf ein Schiff der Küstenwache geschossen worden sein.

Die Meerenge zwischen Tunesien und Sizilien gehört zu den meistbenutzten Routen von Schleusern übers Mittelmeer. Bei der Überfahrt kommen immer wieder Menschen ums Leben.  © dpa

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