Bei drei Selbstmordattentaten im Nordosten Nigerias sind mindestens 18 Menschen getötet und 48 Personen schwer verletzt worden. Nach Angaben der regionalen Katastrophenschutzbehörde (SEMA) ereigneten sich alle drei Anschläge in der Stadt Gwoza. Wie der Generaldirektor der SEMA, Barkindo Muhammad Saidu, der dpa mitteilte, kam es am Samstag gegen 15.00 Uhr zu einer Explosion inmitten einer Hochzeitszeremonie. Eine zweite Explosion traf das Krankenhaus der Stadt, in das einige der Verletzten der Hochzeitszeremonie gebracht worden waren. Der dritte Anschlag fand auf einer muslimischen Begräbniszeremonie statt.

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Wie die nigerianische Polizei bekannt gab, waren die Anschläge von Selbstmordattentäterinnen verübt worden, von denen eine ein Baby auf dem Rücken trug. Bislang hat sich keine Gruppe zu den Anschlägen bekannt. Es wird jedoch vermutet, dass die dschihadistische Gruppe Boko Haram dahintersteckt. Die Gruppe hat in der Vergangenheit immer wieder Frauen für Selbstmordattentate eingesetzt. Manche dieser Attentäterinnen sind Gefangene der Gruppe, die die Anschläge teils unter Drogeneinfluss und Zwang verüben.

Der Nordosten Nigerias wird seit längerem von Terroranschlägen heimgesucht. Sowohl die Terrorgruppe Boko Haram als auch die Terrorgruppe Islamischer Staat sind in der Region aktiv. 2015 war die Stadt Gwoza in einer gemeinsamen Operation des nigerianischen und tschadischen Militärs aus den Händen der Boko Haram zurückerobert worden, seither verübt die Gruppe immer wieder Angriffe auf die Stadt. Trotz wiederholter Operationen ist es dem Militär bisher nicht gelungen, die Region nachhaltig zu befrieden.   © dpa

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