Das große Medienspektakel in Moskau: Ab 10:00 Uhr stellte sich Kremlchef Putin den kritischen Fragen der internationalen Presse. Der Fragenmarathon dauerte über drei Stunden an.
Kremlchef
+++ Rund 1.200 Journalisten waren geladen +++
+++ Es war die zehnte Pressekonferenz dieser Art in Putins 15 Jahren an der Macht. +++
+++ 13:21 Uhr: Und zu guter Letzt: "Wissen Sie bereits, ob Sie wieder kandidieren werden?" "Die Wahlen von 2017 sind noch zu weit weg. Ich muss zuerst daran arbeiten, die Interessen unserer Bürger zu befriedigen. Alles Gute fürs neue Jahr." Damit ist die alljährliche Pressekonferenz des russischen Präsidenten Putin beendet.
+++ 13:15 Uhr: Letzte Frage: "Wir haben mit der Wirtschaft begonnen, und wir enden auch mit der Wirtschaft: Der Rubel-Crash hängt mit dem Sturz der Erdölpreise zusammen. Aber wir sehen ja, dass schon lange nicht mehr in die Wirtschaft investiert wurde. Sehen Sie innen- und außenpolitische Fehlentscheidungen der letzten Jahre?"
Putin antwortet: "Die Verantwortung für alles, was in diesem Land passiert, liegt immer bei mir, dem Präsidenten. Es gab einige Fehlentscheidungen, das gebe ich zu. Aber wir haben es im Griff. Wir erleben schwere Zeiten. Vielleicht hätte man etwas früher oder gezielter auf etwas reagieren können, aber insgesamt haben wir alle Gründe, anzunehmen, dass wir makroökonomisch stabil bleiben, dass wir die sozialen Aufgaben weiter erfüllen und die Schwierigkeiten von heute überwinden. Wir haben zu erwarten, dass die Preise eines Tages wieder in die Höhe gehen werden."
+++ 13:12 Uhr: Die drei Stunden sind voll: In der Halle breitet sich Unruhe aus, die Pressekonferenz soll mit den nächsten drei Fragen beendet werden.
+++ 12:20 Uhr: Jetzt wird's persönlich: "Herr Putin, haben Sie überhaupt Zeit für Ihr Privatleben?" Putin antwortet: "Alles ist gut, danke sehr, machen Sie sich keine Sorgen. Ich habe jemanden in meinem Leben, den ich liebe, und es gibt Menschen, die mich lieben. Alles ist gut. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu Lyudmila (Putins Ex-Frau), wir sehen uns regelmäßig und ich sehe meine Kinder regelmäßig. Nur nicht so oft, wie ich gerne würde."
+++ 12:18 Uhr: Die Pressekonferenz dauert seit über zwei Stunden an. Putin unterhält sich zwischendurch locker mit einigen Journalisten, es gibt sogar Lacher im Konferenzraum in Moskau.
+++ 12:00 Uhr: Die BBC fragt: "Die westlichen Länder fürchten einen neuen Kalten Krieg, Sie haben sich dazu entschieden, diese Spannung durch die Krim-Annexion zu erschaffen. In der Rubel-Krise werden Sie Hilfe außerhalb von Russland brauchen. Möchten Sie diese Gelegenheit dazu nutzen, dem Westen zu erzählen, dass sie keinen neuen Kalten Krieg zu befürchten haben und sie die Ukraine-Krise lösen werden?" Die Antwort Putins war zu erwarten: "Sie sagen, Russland habe diese Spannungen erschaffen, natürlich haben wir etwas dazu beigesteuert, aber wir verteidigen unsere Interessen, wir schützen uns selbst."
+++ 11:36 Uhr: In Sozialen Netzwerken ist mittlerweile übrigens Putins starker Husten ein Dauerbrenner.
+++ 11:12 Uhr: Putin spricht seit einer Stunde. Nun geht es wieder um innenpolitische Themen: Die Russen sorgen sich um ihr Gesundheits- und Bildungssystem. Putin wisse, dass die Bürger von ihm erwarten, ein besseres Gesundheitssystem zu haben: "Wir müssen das analysieren, aber Details kann ich hier jetzt nicht nennen."
+++ 10:55 Uhr: Nicht nur Bären, sondern auch Mexiko und Texas dienen Putins Erklärungen:
+++ 10:50 Uhr: Fragen zur Krim-Annexion. Putin spricht von einem Bären: "Unser Bär wird es nicht zulassen, dass er angekettet wird!" Putin spielt auf die Atomwaffen an. "Wenn wir einen zahnlosen Bären haben, ist er nutzlos. Es geht nicht um die Krim, wir verteidigen unser Existenzrecht! Wenn wir bedenken, dass unsere wirtschaftlichen Probleme durch Sanktionen bedingt sind!"
Gleichzeitig fordert Putin den Westen auf, nicht immer "neue Mauern" gegen Russland zu errichten. Der Westen gehe gegen Russland vor, wie bei der Osterweiterung der Nato und der geplanten US-Raketenabwehr.
+++ 10:40 Uhr: Putin erwähnt zum ersten Mal die Ukraine. Putin rief die ukrainische Regierung mit Nachdruck auf, die Wirtschaftsblockade der Separatistengebiete sofort aufzuheben. "Die Versuche der Führung in Kiew, die Lage mit einer Blockade zu lösen, sind aussichtslos und schädlich - auch für das ukrainische Volk", meinte Putin. Er habe zudem den Eindruck, dass der ukrainische Präsident Petro Poroschenko an einer politischen Lösung interessiert sei.
+++ 10:36 Uhr: Bereits jetzt werden die Journalisten angemahnt: "Bitte fassen Sie sich kurz!" Dann könne man dem Präsidenten länger zuhören.
+++ 10:32 Uhr: "Denken Sie, dass wir die Krise wirklich schaffen werden?" fragt eine Journalistin. "Die Regierung hat nicht die absolute Macht. Die Unternehmer müssen es selbst erkennen. Selbstverständlich müssen wir unser Wirtschaftsklima günstiger gestalten. Natürlich können wir das schaffen."
+++ 10:24 Uhr: Putin prognostiziert, dass die Wirtschaftskrise wohl zwei Jahre andauern wird. Auch Einschnitte im Haushalt seien möglich. Trotzdem werde das Land seinen sozialen Verpflichtungen nachkommen.
+++ 10:23 Uhr: "Nach dieser Einleitung könnten wir die Pressekonferenz beenden. Außer, Sie haben Fragen. Bitte, fragen Sie."
+++ 10:18 Uhr: Laut Putin wurde die aktuelle Wirtschaftskrise von externen Faktoren, wie dem fallenden Ölpreis, provoziert.
+++ 10:17 Uhr: Putin scheint gut gelaunt: "Ich werde ihnen jetzt erklären, was es mit dem Verfall des Rubels auf sich hat, und danach können wir die Konferenz dann wahrscheinlich beenden."
+++ 10:12 Uhr: Wladimir Putin stellt sich an das Rednerpult. Die Pressekonferenz beginnt.
+++ 10:02 Uhr: Noch hat die Pressekonferenz nicht begonnen.
+++ 09:44 Uhr: Auch die wirtschaftlichen Probleme Russlands dürften zur Sprache kommen. Zuletzt hatte der Rubel massiv an Wert verloren, Moskau reagierte mit Verkäufen von Devisenreserven.
+++ 09:30 Uhr: Es wird erwartet, dass sich die Fragen vor allem um den Ukraine-Konflikt drehen. Hier sieht sich der Kreml mit dem Westen im Machtkampf um Einfluss in der strategisch wichtigen Ex-Sowjetrepublik.
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