Dass die Gesellschaft immer älter wird und die Pflege damit vor weiteren Herausforderungen steht, dürfte nicht überraschen. Der Altersbericht der Regierung enthält nun Zahlen dazu.

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Die Zahl sehr alter und pflegebedürftiger Menschen könnte in Deutschland in den kommenden 25 bis 30 Jahren deutlich um mehrere Millionen steigen. Das geht aus dem neunten Altersbericht der Bundesregierung hervor, über den das Bundeskabinett am Vormittag beraten wird. Er liegt der Deutschen Presse-Agentur vorab vor.

7,6 Millionen Pflegebedürftige - Tendenz steigend

Demnach wird die Zahl der über 80-Jährigen voraussichtlich von heute rund 6 Millionen Menschen auf 8 bis 10 Millionen im Jahr 2050 steigen. Da der Anteil pflegebedürftiger Menschen in dieser Altersgruppe höher sei, müsse mit einer erheblichen Zunahme des Pflegebedarfs gerechnet werden.

"Bis zum Jahr 2055 wird altersübergreifend ein Anstieg der Anzahl pflegebedürftiger Menschen auf 7,6 Millionen erwartet", heißt es im Bericht. 2023 lag die Zahl nach Angaben des Statistischen Bundesamts vom Dezember bei etwa 5,7 Millionen.

Einkommenssituation für Großteil alter Menschen gut, aber …

Der Altersbericht untersucht auf 250 Seiten die Lebenssituation älterer Menschen und betrachtet dabei unter anderem Einkommen, Vermögen, mögliche Armutsgefährdung, Wohnsituation, Gesundheitsversorgung und die Einbindung in die Gesellschaft.

Die Alterseinkommen hätten sich insgesamt positiv entwickelt. Der Großteil der Rentner sei in finanzieller Hinsicht zufriedenstellend versorgt, heißt es.

Allerdings gelten auch 17 bis 19 Prozent der über 65-Jährigen als armutsgefährdet, die Quote ist inzwischen höher als in der Gesamtbevölkerung (16 bis 17 Prozent). Das sei neu. "Das Armutsrisiko der älteren Personen lag in den 2000er Jahren und über weite Strecken der 2010er Jahre immer unter dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung."

Altersdiskriminierung auch Thema im Bericht

Beleuchtet wird auch das Thema Altersdiskriminierung und Ausgrenzung. Betreffen könne dies etwa Menschen, die in Armut oder prekären Wohnverhältnissen lebten oder die physisch oder psychisch krank seien.

Bundesfamilien- und Seniorenministerin Lisa Paus (Grüne) sagte der dpa, besonders benachteiligt seien nach wie vor viele Frauen, vor allem mit Migrationshintergrund. "Alle älteren Menschen müssen die gleichen Chancen auf Teilhabe haben, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder sozialer Lage", forderte sie. (dpa / bearbeitet von dh)

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