Im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern provozierte AfD-Fraktionschef Nikolaus Kramer mit seiner Wortwahl und brachte damit die anderen Parteien gegen sich auf. Kramer selbst sieht keine Schuld bei sich.
Mit der wiederholten Verwendung des Begriffs "Neger" in einer Debatte über angeblichen Leistungsmissbrauch durch Asylbewerber hat der AfD-Fraktionschef im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, Nikolaus Kramer, für Proteste bei den anderen Fraktionen gesorgt.
SPD-Fraktionschef Thomas Krüger sprach am Donnerstag von einer "unerhörten Provokation, die die Menschenwürde und die Würde des hohen Hauses grob verletzt". Peter Ritter von der Linksfraktion äußerte sein Unverständnis darüber, dass die Auslassungen nicht vom Präsidium gerügt worden sei.
Kramer sieht Kritik an sich unbegründet
Kramer hatte in der hitzigen Debatte den Begriff "Neger" zunächst in einem Zwischenruf gebraucht. Er habe sich durch Aussagen der Linken-Abgeordneten Karen Larisch dazu hinreißen lassen, die sich wiederholt zur Fürsprecherin von Asylbewerbern gemacht, dabei aber immer wieder Fakten ausgeblendet habe, sagte Kramer auf Nachfrage. Eine Mitschrift der Debatte durch die Landtagsverwaltung lag am Donnerstag noch nicht vor.
Kramer verteidigte vor dem Parlament seine Wortwahl. Er habe "Neger" nicht diskriminierend oder rassistisch gemeint und lasse sich nicht vorschreiben, was als Schimpfwort gelte, betonte er.
Der Begriff habe eine gesellschaftliche Ächtung erfahren, doch werde er in der Öffentlichkeit nicht generell als rassistisch gewertet. "Nigger wäre rassistisch, Neger ist es nicht", sagte Kramer. (sg/dpa)
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