Der saarländische AfD-Landtagsabgeordnete Christoph Schaufert hat eigenen Angaben nach gegen seinen Ausschluss aus einem katholischen Kirchengremium im Bistum Trier Beschwerde eingelegt. Er habe das entsprechende Schreiben an den Trierer Bischof Stephan Ackermann gerade losgeschickt, sagte Schaufert am Donnerstag der Deutschen Press-Agentur. Sein Ausschluss sei für ihn "nicht nachvollziehbar und unhaltbar, weil mir ja persönlich nachweislich nichts vorgeworfen werden kann".
Wegen seiner höheren Position in der AfD hatte der Trierer Generalvikar Ulrich von Plettenberg vor gut einer Woche Schaufert mit sofortiger Wirkung aus dem Verwaltungsrat der Pfarrei St. Marien in Neunkirchen im Saarland entlassen. Als "Gesicht einer Partei, die dem christlichen Menschenbild widersprechende Haltungen vertritt", schade Schaufert der Glaubwürdigkeit der Kirche und sei nicht mehr tragbar, begründete er den Beschluss.
Es ist der bundesweit erste Fall dieser Art. Von Plettenberg sagte, bei seiner Entscheidung sei inhaltlich vor allem die Erklärung der deutschen Bischöfe "Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar" vom Februar 2024 maßgeblich gewesen.
Damit gab von Plettenberg dem Antrag der Kirchengemeinde statt. Der dortige Verwaltungsrat und der Pfarrgemeinderat hatten ihn Ende Februar gebeten, den Ausschluss von Schaufert zu prüfen. Zur Begründung hieß es, dass die Mitgliedschaft in einem kirchlichen Gremium nicht vereinbar sei mit einer repräsentierenden Funktion in der AfD.
Schaufert, der seit 2016 im Verwaltungsrat der Pfarrei saß, forderte den Bischof auf, die Entscheidung noch mal zu überdenken. Schaufert (55), seit 2016 Mitglied in der AfD, sitzt als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der AfD im saarländischen Landtag. Zudem hat der Archäologe mehrere Ämter für die Partei auf kommunaler Ebene inne. Zum Bistum Trier gehören gut 1,2 Millionen Katholiken in Rheinland-Pfalz und im Saarland. © dpa
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