Radikalislamische Taliban haben eine große Militärbasis in Südafghanistan überfallen. Drei Selbstmordattentäter und sechs Angreifer seien getötet worden, hieß es in einer Mitteilung des Gouverneursbüros von Helmand.
Angegriffen wurde demnach in der Nacht zu Freitag das Hauptquartier des 215. Corps der afghanischen Armee. Dieses ist für die Provinzen Helmand und Nimrus zuständig. Neben afghanischen Truppen sind dort auch US-Soldaten und US-Militärberater stationiert.
Angaben über verletzte oder tote Sicherheitskräfte gab es keine. Kommandokräfte der afghanischen Armee würden nun das Gebiet auf weitere Angreifer durchsuchen.
Laut einer Mitteilung eines Taliban-Twitter-Accounts sind mehrere Angreifer in die Schorab-Luftwaffenbasis eingedrungen, die Teil der Militärbasis ist. Der Angriff dauere auch nach zehn Stunden noch weiter an.
Ungewöhnliche Aktion der Taliban
Die aufständischen Taliban greifen praktisch täglich Kontrollposten der Regierung an, regelmäßig aber auch Militärbasen. Ein Angriff auf eine so große Basis ist allerdings ungewöhnlich.
Aus Militärkreisen heißt es, dass täglich rund 35 Soldaten und Polizisten bei Anschlägen und Gefechten ums Leben kommen. Präsident Aschraf Ghani sagte kürzlich, seit seinem Amtsantritt Ende 2014 seien 45 000 Sicherheitskräfte in dem Konflikt getötet worden.
Der Taliban-Angriff erfolgt während laufender Gespräche zwischen den USA und Taliban im Golfemirat Katar, um den langwierigen Konflikt politisch zu lösen. Die Gespräche hatten bisher keine Auswirkungen auf die Kampfhandlungen. © dpa
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