Wegen einem Fastnachtswitz über das dritte Geschlecht ist Annegret Kramp-Karrenbauer massiv in die Kritik geraten. Nun bekommt die CDU-Chefin jedoch Unterstützung von ungewohnter Seite: SPD-Politiker Sigmar Gabriel nennt die Debatte "elitär" und spricht sich gegen eine öffentliche "Humorpolizei" aus.

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Der frühere SPD-Chef Sigmar Gabriel hat die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer gegen Kritik an ihrem Karnevalswitz zur Einführung von Toiletten für das dritte Geschlecht verteidigt.

"Ich frage mich, ob wir vergessen haben, was der Begriff Narrenfreiheit heißt", sagte der SPD-Politiker der "Augsburger Allgemeinen". "Wenn wir jetzt anfangen, im Fasching jedes Wort auf die Goldwaage zu legen, dann wäre vor zehn, zwanzig Jahren die Hälfte der Politiker in Haft genommen worden", fügte Gabriel hinzu.

Ob man den Witz gut oder schlecht finde, darüber könne man immer streiten, aber er sei gegen eine öffentliche "Humorpolizei".

Kritik an Fastnachtsgag ist "elitäre Debatte"

Der Streit über Kramp-Karrenbauers Bemerkung sei eine typische elitäre Debatte zwischen Politik und Medien, die weit entfernt von der Lebenswirklichkeit der normalen Menschen sei und damit zur Entfremdung zwischen Parteien und Wählern beitrage, sagte der Ex-Außenminister. "Wir müssen ein superglückliches Land sein, dass wir uns über so etwas aufregen."

Kramp-Karrenbauer hatte mit einer Fastnachtsrede in Stockach empörte Reaktionen ausgelöst. Zu der Einführung von Toiletten für das dritte Geschlecht hatte sie gesagt: "Das ist für die Männer, die noch nicht wissen, ob sie noch stehen dürfen beim Pinkeln oder schon sitzen müssen. Dafür, dazwischen, ist die Toilette."

AKK teilt gegen Kritiker aus

Am Mittwoch war sie dann zum Gegenangriff übergegangen: Über vieles habe sie in dieser Diskussion nur den Kopf schütteln können, sagte sie beim politischen Aschermittwoch der CDU in Demmin in Mecklenburg-Vorpommern.

"Wenn wir da so verkrampfen, wie wir es in den letzten Tagen getan haben, dann geht ein Stück Tradition und Kultur in Deutschland kaputt und das sollten wir nicht zulassen." Die Dinge seien künstlich hochgepuscht worden, kritisierte sie. (jwo/dpa)  © dpa

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