Der nach dem Anschlag in Berlin festgenommen 40-jährige Tunesier ist wieder frei. Er war keine Kontaktperson von Anis Amri.
Ein als Kontaktmann des mutmaßlichen Terroristen Anis Amri verdächtigter Tunesier ist wieder auf freiem Fuß. Die Bundesanwaltschaft habe gegen den 40-Jährigen keinen Haftbefehl erwirkt. Das teilte die Bundesanwaltschaft in einem Statement in Karlsruhe mit, nachdem der Verdächtige tags zuvor festgenommen worden war.
IS-Video von Anis Amri ist authentisch
Das Video, in dem der mutmaßliche Attentäter von Berlin sich zur Terrormiliz Islamischer Staat bekennt, ist nach Angaben der Bundesanwaltschaft authentisch. Anis Amri sei den Ermittlungen zufolge darin zu sehen, sagte eine Sprecherin am Donnerstag in Karlsruhe.
Das IS-Sprachrohr Amak hatte vier Tage nach dem Anschlag, am 23. Dezember, ein Video veröffentlicht. Auf der knapp dreiminütigen Aufnahme schwört Amri dem Anführer der IS-Miliz, Abu Bakr al-Bagdadi, die Treue.
Er richtet sich dabei an die "Kreuzzügler": "Wir kommen zu Euch, um Euch zu schlachten, Ihr Schweine." Es werde Rache für das Blut von Muslimen geben, das vergossen wurde. Dabei steht Amri offensichtlich auf einer Brücke. Hinter ihm ist ein Gewässer zu sehen. Die Aufnahme könnte in Deutschland aufgenommen sein.
Gefundene Waffe könnte Tatwaffe sein
Zudem könnte es sich bei der in Italien gefundenen Waffe, die Anis Amri bei sich trug, tatsächlich um die Tatwaffe des Terror-Anschlags in Berlin handeln. Das Kaliber stimme überein. Hier müssen allerdings noch genauere Untersuchungen durchgeführt werden.
Ebenfalls wurde bei Anis Amri ein Ticket entdeckt, dass einen Reiseweg von Deutschland über die Niederlande nach Italien nahelegt. Die Untersuchungen hierzu laufen weiter.
Der Todeszeitpunkt des polnischen Fahrers, mit dessen Lkw vor eineinhalb Wochen ein Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt verübt wurde, konnte laut Bundesanwaltschaft noch nicht genau festgestellt werden. Eine Sprecherin sagte am Donnerstag in Karlsruhe, nach dem vorläufigen Obduktionsbericht bestehe eine zeitliche Nähe zum Anschlag. Messerstiche seien nicht festgestellt worden. Die genaue Klärung des Todeszeitpunkts erfolge mit dem abschließenden Obduktionsbericht Mitte Januar.
Der Lkw wurde wie bereits berichtet durch ein elektronisches System automatisch gestoppt. Dadurch seien weitere Opfer verhindert worden. (mgb / dpa)
Weitere Informationen folgen in Kürze.
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