Nach dem Anti-Terror-Einsatz gegen eine mutmaßliche Zelle der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg sind alle elf vorläufig Festgenommenen wieder auf freiem Fuß.
Das teilte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf am Sonntag mit. Die Ermittlungen gegen mindestens sechs der elf wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat gingen aber weiter.
Dazu würden unter anderem Computer und Datenträger ausgewertet, die bei den Durchsuchungen am Freitag und Samstag beschlagnahmt worden seien. Ergebnisse lägen noch nicht vor, sagte der Sprecher. Waffen und Sprengstoff waren bei den Durchsuchungen nicht gefunden worden.
Ermittlungen waren schon länger im Gange
Neun der elf vorübergehend festgenommenen Männer sind den Angaben zufolge Tadschiken, ein weiterer ist deutscher Staatsangehöriger, einer Türke. Die Ermittlungen gegen die mutmaßliche IS-Zelle liefen bereits seit längerer Zeit. Wie groß die Zelle ist, müsse noch geklärt werden, sagte Oberstaatsanwalt Daniel Vollmert.
Auslöser für den Zugriff war die Irrfahrt eines 19-jährigen Tadschiken durch die Fußgängerzone in der Essener Innenstadt am Freitag. Der Mann sitzt inzwischen wegen des Vorwurfs des versuchten Mordes in Untersuchungshaft.
Zu der mutmaßlichen Terrorzelle gehört er nach Angaben der Ermittler aber nicht. Zu seinem Motiv und den Hintergründen der Irrfahrt konnte die Essener Polizei am Sonntag noch keine Angaben machen. © dpa
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