Gut zwei Wochen vor der Weltklimakonferenz hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock die Öl- und Gas-Staaten am Golf und auch China aufgefordert, in einen neuen Fonds zum Ausgleich von Klimaschäden in armen Ländern einzuzahlen. Wer geopolitische Verantwortung tragen wolle, müsse dies auch klimapolitisch tun, sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch in Berlin.
Aus dem Geldtopf - im vergangenen Jahr von der UN-Klimakonferenz beschlossen - soll Hilfe etwa nach Unwettern oder langen Dürren fließen, die auf Erderwärmung zurückzuführen sind. Einzahlen sollen die etwa 200 auf der Konferenz COP28 vertretenen Staaten laut einem vorläufigen Kompromissvorschlag aber nur auf freiwilliger Basis, auch eine konkrete Summe wurde bisher nicht verabredet. Entwicklungsländer erwarten, dass vor allem reiche Industrieländer Geld geben. Und manche hoffen auf insgesamt dreistellige Milliardensummen jährlich.
Auf der UN-Konferenz, die Ende November in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten beginnt, wird sich Deutschland nach Baerbocks Worten dafür einsetzen, dass sich die Weltgemeinschaft formell dazu verpflichtet, den Ausbau erneuerbarer Energien weltweit bis 2030 zu verdreifachen und die Energieeffizienz zu verdoppeln. Auch müsse in Dubai der schrittweise Ausstieg aus den klimaschädlichen Energieträgern Kohle, Öl und Gas vereinbart werden, und zwar zuerst im Energiesektor. Um die "Schmerzgrenze" des Planeten nicht zu überschreiten, müsse der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase wie CO2 drastisch gesenkt werden.
Baerbock betonte, Deutschland stehe zu seinen Verpflichtungen gegenüber armen Staaten und stelle jährlich mehr als 6 Milliarden Euro zur Verfügung. Man sei zuversichtlich, dass die Industrieländer es dieses Jahr erstmalig schafften, 100 Milliarden US-Dollar an Klimafinanzierung für Entwicklungsländer bereitzustellen. © dpa
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