- Bei den Koalitionsverhandlungen der Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP ist es offenbar teilweise richtig hoch hergegangen.
- Grünen-Chefin Baerbock fühlte sich stellenweise mit ihrer Partei alleingelassen in Sachen Klimaschutz.
- Dennoch sieht sie große Chancen durch die neue Koalition.
Die Grünen-Vorsitzende
"Wir hatten die Nase auch mal richtig voll, weil wir das Gefühl hatten, für den Klimaschutz sind nur die Grünen verantwortlich", sagte Baerbock bei einer Rede auf dem Landesparteitag der Brandenburger Grünen am Samstag. "Aber es gibt andere Bereiche, wo diese Farbkonstellation einen wirklichen Aufbruch schaffen wird."
Die Verhandlungen seien eine große Verantwortung. "Wenn drei Parteien erstmalig zusammenkommen und miteinander ringen, dann ist das schwierig, weil es Themenfelder gibt, da kommt man aus komplett anderen Welten", sagte Baerbock. Aber wenn man sich wirklich bemühe, könne da auch was Neues entstehen.
Ampel-Koalition will nach Nikolaustag zum neuen Bundeskanzler wählen
Zum Auftakt ihrer Koalitionsverhandlungen am 21. Oktober hatten die drei Parteien das Ziel ausgegeben, dass SPD-Kanzlerkandidat
"Klar ist, dass Klimaschutz kein einzelnes Kapital in diesem Koalitionsvertrag sein kann", sagte Baerbock auf dem Parteitag. "Klimaneutralität muss die Leitlinie für jeden Politikbereich sein, nicht nur für ein Umweltressort, sondern auch für die Landwirtschaft, für den Verkehr und vor allen Dingen auch für Wirtschaft und Industrie." Die Grünen würden nun jede Minute, Tag und Nacht weiter verhandeln. Gründlichkeit gehe vor Eile.
Bundesgeschäftsführer
Scholz zeigt sich auf SPD-Landesparteitag zuversichtlich
Auf dem parallel tagenden Parteitag der Brandenburger SPD zeigte sich Kanzlerkandidat Olaf Scholz zuversichtlich für Koalitionsverhandlungen. Es seien sehr gute, sehr konstruktive Gespräche, die auch schnell vorankämen, sagte Scholz der Deutschen Presse-Agentur.
Neben dem Klimaschutz beschäftigt vor allem die Corona-Pandemie die Koalitionspartner. "Der größte Brocken ist natürlich die Corona-Situation. Das ist eine wahnsinnig heftige Lage", sagte Baerbock. Sie rief dazu auf, sich impfen zu lassen. (hub/dpa)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.