Außenministerin Annalena Baerbock hat zur besseren Abwehr von Cyberangriffen eine intensivere Zusammenarbeit der Nato-Staaten untereinander sowie mit weiteren Partnern verlangt. "Der Cyberspace ist das Nervensystem unserer digitalen Welt", sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag bei einer Cyber-Konferenz der Nato im Auswärtigen Amt in Berlin. Nötig sei eine "Kultur der Zusammenarbeit über unsere bürokratischen Silos hinaus, um das volle Potenzial der Cybersicherheit für unsere gemeinsame Abschreckung und Verteidigung auszuschöpfen".

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Cyberangriffe bedrohten Leben und Wirtschaft, seien eine Gefahr für Demokratie und Rechtsstaat, sagte die Bundesaußenministerin. "Während die KI-Revolution voranschreitet, werden die zu ihrer Durchführung verwendeten Tools für fast jeden verfügbar." Cyberangriffe seien ein etabliertes Geschäft der organisierten Kriminalität, um Daten zu stehlen und Geld zu erpressen - "ein Geschäft, das manchmal stark mit staatlichen Akteuren verflochten ist".

Ein verbesserter Informationsaustausch könne auch die Abschreckung verbessern - indem man etwa staatliche Angreifer benenne, sagte Baerbock. Dafür müsse die vertrauliche Kommunikation zwischen den Bündnispartnern ausgebaut werden. "Zuschreibung erhöht die politischen Kosten staatlich geförderter Cyberangriffe. Es sendet ein starkes Signal an andere potenzielle Angreifer: Sie werden namentlich genannt - und zur Verantwortung gezogen", ergänzte die Ministerin.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnte unter anderem davor, chinesische Technik für den Ausbau zuverlässiger und sicherer Kommunikationssysteme zu verwenden. Man solle sich "beim Aufbau unseres digitalen Rückgrats für die Zukunft nicht auf die Ausrüstung autoritärer Regime verlassen". Man habe gesehen, welche Folgen es habe, wenn man sich bei der Energieversorgung auf Russland verlasse. "Wir sollten diesen Fehler nicht wiederholen, indem wir uns darauf verlassen, dass China die Technologie für unsere kritischen Netzwerke bereitstellt", sagte er.  © dpa

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