Im Bundesverteidigungsministerium will Boris Pistorius offenbar Stellen in der Leitungsebene streichen. Die "Bild"-Zeitung spricht von einem "Kehraus". Details sind aber noch unbekannt.

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Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will offenbar die Chef-Etage seines Ministeriums deutlich verkleinern. Rund 160 der knapp 370 Stellen dort sollen gestrichen werden, berichtete die "Bild"-Zeitung am Mittwoch. Demnach werden beispielsweise der Stab "Organisation und Revision" sowie der Stab "Strategische Steuerung Rüstung" aus der Leitung herausgelöst.

Auch die Büros der Staatssekretäre sollen der Zeitung zufolge verkleinert werden – von knapp 20 Mitarbeitern auf fünf bis sechs. Die Abteilungsleiter im Ministerium hingegen sollen laut dem Bericht mehr Verantwortung bekommen.

Sprecher will "Spekulationen" nicht bestätigen

Das Ministerium wollte sich am Mittwoch nicht zu dem Bericht äußern. Ein Sprecher sagte in der Bundespressekonferenz, entsprechende Spekulationen könne er nicht bestätigen. Allerdings sagte er auch: Es sei bereits bekannt, dass der Minister die Strukturen und Prozesse im Ministerium schlanker gestalten will - und das sei in der Regel eher mit weniger als mit mehr Menschen möglich. Indirekt bestätigte der Sprecher damit aber die Umbaupläne. Pistorius wolle zuerst mit Menschen sprechen, die betroffen sind.

Im Bericht der "Bild" ist von einem "Kehraus des Ministers" die Rede. Als "Boris Putztorius" wird der SPD-Politiker auch bezeichnet. Allerdings würde es sich bei den Plänen wohl in erster Linie um eine Umstrukturierung handeln. Ministerialbeamte können nicht einfach gefeuert werden. Minister haben nur die Möglichkeit, Personen auf hochrangigen Posten (sogenannte politische Beamte) in den vorgezogenen Ruhestand zu versetzen.

"Bild": 10 bis 20 Prozent Personal im Ministerium sollen eingespart werden

Der Umbau soll nach Angaben der "Bild"-Zeitung bereits zum 15. Mai erfolgen. Für den 18. April ist demnach eine Abteilungsleiterbesprechung angesetzt, zwei Tage später soll die Reform bei einer außerordentlichen Personalbesprechung verkündet werden. Im Herbst solle ein weiterer Reform-Schritt folgen, der den Rest des Ministeriums betrifft. Insgesamt sollen der Zeitung zufolge zehn bis 20 Prozent Personal eingespart werden.

SPD-Politiker Pistorius hatte im Januar das Amt des Bundesverteidigungsministers angetreten und Christine Lambrecht (SPD) abgelöst, die nach nur gut 13 Monaten im Amt ihren Rücktritt erklärt hatte - nach massiver Kritik an ihrer Amtsführung und einem rapiden Ansehensverlust in der Öffentlichkeit. (fab/afp)

Verwendete Quelle:

  • bild.de: Pistorius feuert Bundeswehr-Bosse
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