Das EU-Mitgliedsland Bulgarien macht die europäische Perspektive Nordmazedoniens davon abhängig, dass das Nachbarland seine internationalen Verträge einhält.
Damit reagierte die bulgarische Staatsführung am Montag auf die Verwendung des alten Landesnamens "Republik Mazedonien" statt der offiziellen Bezeichnung "Republik Nordmazedonien" durch die neue Präsidentin Gordana Siljanovska-Davkova bei ihrem Amtseid. Das griechische Außenministerium hatte das Vorgehen Siljanovska-Davkovas bereits am Sonntag verurteilt.
Athen hatte die Namensänderung eingefordert, weil eine Region im Norden Griechenlands ebenfalls Mazedonien heißt. Die Änderung war Voraussetzung dafür, dass das kleine Balkanland 2020 Nato-Mitglied werden konnte. Auch der Weg zu Beitrittsgesprächen mit der EU wurde damit geebnet.
Der bulgarische Staatspräsident Rumen Radew warnte, dass der 2022 vom EU-Rat gebilligte Verhandlungsrahmen mit Nordmazedonien durch die Führung in Skopje eingehalten werden müsse. Die europäische Perspektive der Republik Nordmazedonien werde voll von der "umfassenden Umsetzung" aller Vereinbarungen abhängen, betonte der bulgarische Interimsregierungschef Dimitar Glawtschew.
Hintergrund ist die Forderung des EU-Mitgliedslandes Bulgarien, dass Nordmazedonien die dort lebenden Bulgarinnen und Bulgaren in der Präambel seiner Verfassung als eines der Völker des Landes erwähnen soll, damit substanzielle Beitrittsverhandlungen beginnen können. Die EU eröffnete im Juli 2022 die Beitrittsgespräche mit Nordmazedonien, die Bulgarien zuvor blockiert hatte. © dpa
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