Die Bundesregierung will deutschen Kleinstädten eine zusätzliche Stimme verleihen. In Wittenberge an der Elbe in Brandenburg soll eine bundesweite Vernetzungs- und Wissensplattform entstehen, wie das Bauministerium am Donnerstag mitteilte. "Die Kleinstädte bekommen zum ersten Mal ihre eigene Plattform, die sie dabei unterstützen soll, sichtbarer zu werden", sagte Stadtentwicklungsministerin Klara Geywitz (SPD). "Die Kleinstadtakademie soll dabei helfen, die Interessen und aktuellen Themen der Kleinstädte zu benennen, und ihre Wertschätzung und Vernetzung voranbringen." Immerhin lebe fast ein Drittel der Deutschen in Kleinstädten.
Der Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Uwe Brandl, begrüßte die Pläne: "Die Politik in Deutschland konzentriert sich häufig stark auf die Ballungszentren", sagte er und warnte: "Die Bedarfe und Probleme der Kleinstädte lassen sich aber nicht mit einer bloßen Adaption von Großstadtrezepten lösen." Besonders auf dem Land bräuchten kleinere Kommunen Unterstützung zur Bewältigung aktueller Herausforderungen wie Klimaschutz, demografischer Wandel, Fachkräftemangel oder Digitalisierung.
Für die Kleinstadtakademie stehen laut Ministerium bis zu zwei Millionen Euro im Bundeshaushalt zur Verfügung. Die Stadt Wittenberge hatte von einer Jury aus Vertretern des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, des Deutschen Städtetages, aus der Wissenschaft sowie von Bund und Ländern den Zuschlag bekommen. © dpa
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