• Wer führt die Union 2021 als Kanzlerkandidat in den Wahlkampf?
  • Bislang ist das noch unklar.
  • Nun fordern Abgeordnete der CDU, dass die Fraktion darüber entscheiden soll, wer Kanzlerkandidat der Union wird.

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Bundestagsabgeordnete der Union haben sich bei der Frage nach der Kanzlerkandidatur für eine Entscheidung durch die Fraktion ausgesprochen. Eine so wichtige Entscheidung müsse eigentlich über ein Votum der Mitglieder erfolgen, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael von Abercron dem "Spiegel" (Dienstag).

"Weil dies für beide Parteien so kurzfristig wahrscheinlich nicht mehr möglich und auch satzungsrechtlich zumindest unklar ist, wäre eine Abstimmung über das Meinungsbild der gesamten CDU/CDU-Fraktion sicher transparenter und weniger willkürlich."

Auch der Abgeordnete Stefan Sauer (CDU) spricht sich für eine Abstimmung aus: "Die Politik wird in den 299 Wahlkreisen sehr unterschiedlich erlebt. Die Fraktion ist daher ein guter Resonanzboden, wenn es darum geht die Stimmung im Land zu beschreiben und personelle Entscheidungen zu treffen", sagte Sauer dem Magazin.

Die Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel (CDU) sagte dem "Spiegel", zu einer modernen Partei passe kein "Auskungeln des Kandidaten im Hinterzimmer". Wenn eine Mitgliederbefragung nicht möglich sei, "dann sollte wenigstens die Fraktion ein Mitspracherecht haben".

Abstimmung der Fraktion über Kanzlerkandidatur: Kein Präzedenzfall

Auch die Abgeordneten Andreas Mattfeldt und Johannes Selle (beide CDU) befürworten eine Befragung der Bundestagsfraktion. Der CDU-Abgeordnete Klaus-Peter Willsch forderte den Fraktionschef Ralph Brinkhaus auf, "eine entscheidende Rolle der Bundestagsfraktion bei der Spitzenkandidatenauswahl einzufordern".

Hamburgs CDU-Chef Christoph Ploß und die Abgeordnete Astrid Mannes lehnten hingen zunächst eine Abstimmung in der Fraktion ab.

Vorbild für den Vorschlag einer Abstimmung in der Fraktion ist laut dem Bericht die Kanzlerkandidatenkür von Franz Josef Strauß 1979. Der CSU-Mann setzte sich demnach damals gegen den von Helmut Kohl unterstützten niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht mit 135 zu 102 Stimmen durch.

CSU-Chef Markus Söder und der CDU-Parteivorsitzende Armin Laschet planen nach aktuellem Stand, zwischen Ostern und Pfingsten eine Entscheidung über den Kanzlerkandidaten der Union zu treffen.(dpa/thp)


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