Am 100. Jahrestag der Gründung des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold hat das Bündnis dazu aufgerufen, die deutsche Flagge stärker in der Öffentlichkeit zu nutzen. Freiheit und Demokratie bräuchten Symbole, sagte der Vorsitzende Fritz Felgentreu am Donnerstag in Magdeburg. Er würde sich wünschen, bei den aktuellen Demonstrationen gegen rechts öfter die Farben Schwarz, Rot und Gold zu sehen. "Denn das sind traditionell die Farben der Freiheit und der Demokratie."
Felgentreu betonte, dass große Teile der politischen Linken ein gespaltenes Verhältnis zu nationalen Symbolen hätten und sich gerne davon emanzipierten. Dadurch sei ein Vakuum entstanden, "in das eine Partei wie die AfD hineinstößt, versucht, sich dieser Farben zu bemächtigen". Dies sei ein "krasser Etikettenschwindel". Schwarz-Rot-Gold stehe für die wehrhafte Demokratie.
Am 22. Februar 1924 wurde das überparteiliche und sozialdemokratisch geprägte Reichsbanner zum Schutz der Demokratie in Magdeburg gegründet. Auch Mitglieder der liberalen Deutschen Demokratischen Partei und der katholischen Zentrumspartei waren dabei. Die Weimarer Republik stand von Beginn an auf wackligen Beinen. Links- und rechtsextremistische Putschversuche kennzeichneten die Anfangsjahre. Dem wollten Demokraten mit dem Reichsbanner etwas entgegensetzen. Sogenannte Wehrverbände gehörten damals zur Freizeitbeschäftigung vieler Männer. Das Reichsbanner war laut dem Deutschen Historischen Museum mit über 1,5 Millionen Mitgliedern die größte politische Massenorganisation der Weimarer Republik. © dpa
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