Ziehen sich die USA endgültig aus der NATO zurück? Der ehemalige Trump-Berater John Bolton hält diesen Schritt bei einer Wiederwahl seines Ex-Chefs tatsächlich für möglich. Und Bolton schickt eine Warnung nach Europa.
Der frühere Sicherheitsberater des US-Präsidenten
Bolton riet den Europäern, bei einem Wahlsieg Trumps am 3. November den Großteil ihrer Diplomatie über den Kongress laufen zu lassen. "Repräsentantenhaus und Senat können sich gegen den Präsidenten stellen", sagte er. "Sollte es zu einem Rückzug aus der NATO kommen oder zu einem weiteren deutlichen Truppenabzug aus Europa, könnte es sowohl bei den Demokraten als auch bei den Republikanern zu starkem Widerstand kommen. Daher sind die Europäer besser beraten, sich an den Kongress zu wenden."
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Einen Sieg Bidens verbindet Bolton - ein harter Konservativer, der bis September 2019 als Nationaler Sicherheitsberater Trump beriet - auch nicht mit großer Hoffnung. "Ich werde am Tag nach der Wahl sehr unglücklich sein, egal wer gewinnt", sagte er. Biden "sitzt im Keller seines Hauses und kommt da nicht sehr häufig raus. Wenn er gewinnt und nicht genau weiß, was er tun soll, dann ersetzen wir nur ein Problem durch ein neues".
Bolton: "Die einzigen Anführer der freien Welt sind die USA"
Auf die Frage, ob die Bundeskanzlerin Angela Merkel nun die "letzte Anführerin der freien Welt" sei, sagte Bolton: "Die einzigen Anführer der freien Welt sind die USA. Und wenn der US-Präsident dazu nicht in der Lage ist, ist die westliche Welt in Gefahr, weil niemand an diese Stelle rücken kann." Merkel sei "eine sehr mächtige Persönlichkeit innerhalb der EU". Man müsse sich aber fragen, wie lange Deutschlands Stärke nach ihrem Abgang andauern werde. "Vielleicht wird sie ja länger im Amt bleiben als gedacht." © dpa
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