Donald Trump verlässt seine Geburtsstadt New York und zieht auf seinen Golfplatz. Der 73-Jährige will Steuern sparen, erweckt aber den Eindruck, New Yorks Politelite hätte ihn vertrieben.
US-Präsident
Er schätze zwar New York und die Menschen dort, schrieb er am späten Donnerstagabend (Ortszeit) auf Twitter. Aber obwohl er dort Millionen Steuergelder gezahlt habe, sei er von den politischen Führern der Stadt und des Bundesstaates "sehr schlecht behandelt" worden.
Zuvor hatte die "New York Times" über die Entscheidung berichtet und entsprechende Dokumente veröffentlicht.
Demnach hatten der gebürtige New Yorker Trump und seine Familie bereits Ende September eine Erklärung zum Wohnsitzwechsel unterzeichnet und das Golfclub-Resort Mar-a-Lago als künftiges ständiges Domizil eingetragen. Bislang war dies der Trump Tower in Manhattan.
Der Wechsel habe vor allem steuerliche Gründe, berichtete die Zeitung unter Berufung auf eine Person aus Trumps Umfeld. In Florida seien weitaus weniger Steuern zu zahlen.
Donald Trump hält seine Steuererklärung geheim
Der 73-Jährige hat sich bislang im Gegensatz zu seinen Vorgängern geweigert, seine Steuererklärungen zu veröffentlichen, und steht deshalb in der Kritik.
Seine Angabe, er habe in New York Millionen an den Fiskus gezahlt, sei daher auch nicht nachprüfbar, schrieb die "New York Times".
Seit seinem Amtsantritt habe er 99 Tage in Mar-a-Lago und nur 20 im Trump Tower verbracht, schrieb die Zeitung unter Berufung auf den Sender NBC.
Andrew Cuomo weint Trump keine Träne nach
Im Juli hatte der Gouverneur des Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, eine Gesetzesvorlage unterzeichnet, mit der der Kongress Steuerunterlagen aus dem Bundesstaat anfordern können soll, solange dafür ein "spezifischer und legitimer gesetzlicher Grund" vorliegt. Er erhöhte damit den Druck auf Trump, seine Steuererklärung publik zu machen. "Er gehört ganz euch, Florida", twitterte der Demokrat Cuomo nun. In New York habe Trump ohnehin keine Steuern gezahlt.
Auch New Yorks Bürgermeister, der Demokrat Bill de Blasio, gehört zu Trumps Kritikern. (hau/dpa)
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