Trump, Xi, Ruhani, Macron und Putin: Zum Auftakt der UN-Generaldebatte sprechen die Mächtigen. Einer von ihnen dürfte die digitale Bühne auch für den Wahlkampf nutzen.
Zum Beginn der diesjährigen Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York wird am Dienstag ein indirekter Schlagabtausch zwischen den USA und China erwartet.
US-Präsident
Generaldebatte der UN findet vor Hintergrund der Corona-Pandemie statt
Die Generaldebatte findet in diesem Jahr vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie in einer noch nie da gewesenen Form statt. Nach einem Festakt zum 75-jährigen Bestehen der Vereinten Nationen am Montag sollen ab Dienstag (15:00 Uhr MESZ) eine Woche lang Vertreter aller 193 Mitgliedsstaaten sprechen - allerdings nicht wie normalerweise im UN-Hauptquartier in New York, sondern per vorab aufgezeichneten Video-Reden. Die normalerweise zahlreichen Nebenveranstaltungen und bilateralen Treffen sind wegen der Pandemie auf wenige Online-Events zusammengeschrumpft.
Präsident Trump könnte dabei nur wenige Wochen vor der US-Wahl zudem auch den Iran angreifen, nachdem seine Regierung am Montag neue US-Sanktionen gegen das Land angekündigt hatte. Irans Präsident Hassan Ruhani wird am Dienstag ebenfalls sprechen. Zum Auftakt werden auch Reden von Kremlchef
Trump fehlt beim Festakt zum 75-jährigen Bestehen der Vereinten Nationen
Bei dem Festakt zum 75-jährigen Bestehen der Vereinten Nationen am Montag hatte Trump entgegen UN-Ankündigung gefehlt. Er ließ sich durch die stellvertretende amerikanische UN-Botschafterin Cherith Norman Chalet vertreten - dies sahen einige Beobachter als Affront gegen die UN, die der US-Präsident seit Jahren sehr kritisch sieht. Die ansonsten hochrangigen Vertreter beteuerten die Bedeutung der Vereinten Nationen - verlangten aber auch Reformen. Wegen der Corona-Krise fiel der Festakt am UN-Sitz in New York viel bescheidener aus als geplant.
Auch Angela Merkel beschwor in ihrer Video-Rede Einigkeit und Reformbereitschaft der Welt-Organisation. "Die Vereinten Nationen können letztlich nur so gut sein, wie ihre Mitglieder sich einig werden", sagte die Bundeskanzlerin. "Zu oft ist der UN-Sicherheitsrat blockiert, wenn es auf klare Entscheidungen ankommt. Wir brauchen Reformen." Die UN müssten sich weiterentwickeln, um die globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts bewältigen zu können. (mgb/dpa)