Donald Trump ist derzeit auf Staatsbesuch in Japan. Mit Regierungschef Abe spielt er Golf und führt schwierige Handelsgespräche. Doch es geht auch um die Beziehungen zu Iran und Nordkorea. Im Atomstreit mit Teheran könnte Japan die Rolle des Vermittlers zufallen.

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US-Präsident Donald Trump hat betont, keinen Regimewechsel im Iran anzustreben. "Wir blicken nicht auf einen Regimewechsel, das möchte ich klarmachen", sagte Trump am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Japans Ministerpräsidenten Shinzo Abe in Tokio. "Ich will dem Iran nicht schaden." Er wolle lediglich verhindern, dass der Iran in den Besitz von Atomwaffen gelange. Japan ist bereit, in dem Konflikt zu vermitteln.

"Wir möchten alles tun, was wir können", sagte Abe nach politischen Gesprächen mit Trump. Die Spannungen müssten gedämpft werden. Japan unterhält ein verhältnismäßig gutes Verhältnis zu Teheran. Er wisse, dass Japan und insbesondere Abe einen engen Draht zur Führung in Teheran hätten, sagte Trump bereits vor ihrem Treffen. "Niemand will sehen, dass furchtbare Dinge passieren."

In der Frage der Atombewaffnung Nordkoreas hofft Trump weiterhin auf ein Einlenken des Machthabers Kim Jong Un. Kim wisse, dass sein Land ein enormes wirtschaftliches Potenzial habe, sagte Trump bei der Pressekonferenz mit Abe. "Er ist ein sehr kluger Mann."

Kim wisse auch, dass die Atomwaffen der wirtschaftlichen Entwicklung im Wege stünden. "Wir hoffen gemeinsam, dass Kim die Möglichkeit nutzen wird, sein Land durch Denuklearisierung zu transformieren", sagte Trump.

Trump: Nordkoreas jüngste Raketentests "nicht wesentlich"

Die jüngsten Tests kleinerer Raketen in Nordkorea, die Trumps Sicherheitsberater John Bolton als Verletzung von UN-Sanktionen eingestuft hatte, hält Trump nicht für wesentlich. Es habe zudem seit zwei Jahren keine Atomtests mehr in Nordkorea gegeben.

Abe ist jedoch anderer Meinung als Trump. Die Raketentests stellten eine Verletzung von UN-Resolutionen dar und seien höchst bedauerlich. Japan sieht sich durch Nordkoreas Raketen- wie auch Atomprogramm unmittelbar bedroht.

Dennoch bekräftigte Abe, die Sicherheitsallianz mit den USA sei "unerschütterlich". Japan und die USA stimmten in ihrer Politik bezüglich Nordkorea vollkommen überein. Er wolle Kim Jong Un "ohne Bedingungen" persönlich treffen, um das Problem der Entführung von Japanern in den 1970er und 1980er Jahren durch Nordkorea zu lösen, sagte Abe. Trump habe ihm seine Unterstützung zugesagt.

Für Tokio ist die Frage der Entführungen das größte Hindernis für eine Normalisierung der Beziehungen. Die Verschleppten sollten Spionen Japanisch beibringen und ihnen helfen, sich wie Japaner zu verhalten. Im Jahr 2002 hatte Nordkorea gestanden, 13 Menschen verschleppt zu haben.

Handel als wichtiges Thema zwischen USA und Japan

Ein weiteres wichtiges Thema zwischen Trump und Abe war der Handel. Beide einigten sich darauf, ihre bilateralen Verhandlungen über ein Handelsabkommen zu beschleunigen, damit beide Seiten davon profitierten, so Abe. Allerdings hatte Trump bereits am Sonntag Erwartungen auf den baldigen Abschluss eines Handelsabkommens gedämpft.

Weite Teile sollen erst nach den Parlamentswahlen in Japan im Juli besprochen werden. "Ich denke, dass wir im August einige wichtige Ankündigungen machen können", sagte Trump.

Trump war am Morgen von Japans neuem Kaiser Naruhito feierlich in seinem Palast in Tokio empfangen worden. Naruhito und seine Frau, Kaiserin Masako, begrüßten Trump und dessen Ehefrau Melania bei strahlendem Sonnenschein lächelnd am Eingang ihres kaiserlichen Palastes. Trump ist das erste Staatsoberhaupt, das von Japans neuem Monarchen empfangen wurde. Naruhito ist seit dem 1. Mai auf dem Thron. Am Vortag hatten Trump und Abe Golf gespielt und Cheeseburger gegessen. Am Abend nahm Trump beim traditionsreichen Sommerturnier am Rande des Ringes Platz - und überreichte anschließend dem Sieger einen Pokal. (dpa/dh)

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