Der legendäre US-Journalist Bob Woodward brachte mit seinen Recherchen zum Watergate-Skandal einst Richard Nixon zu Fall. Jetzt hat er erneut ein Buch über einen amtierenden US-Präsidenten geschrieben. Sein Urteil über die Trump-Regierung fällt fatal aus.

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US-Präsident Donald Trump droht von einem neuen Buch von Pulitzer-Preisträger Bob Woodward Ungemach: Die "Washington Post" berichtete am Dienstag unter Berufung auf das der Zeitung vorab vorliegende Buch mit dem Titel "Angst - Trump im Weißen Haus" von beängstigenden Zuständen dort. Woodward zitiert unter anderem Stabschef John Kelly, der im Kreis von Mitarbeitern über den Präsidenten gesagt haben soll: "Er ist ein Idiot. Es ist sinnlos zu versuchen, ihn von irgendetwas zu überzeugen. Er ist entgleist."

Chaos im Weißen Haus

Woodward schreibt auch für die "Washington Post". In dem Buch berichtet er nach Angaben der Zeitung, der damalige Wirtschaftsberater Gary Cohn habe "einen Brief von Trumps Schreibtisch gestohlen", mit dem der Präsident ein Handelsabkommen mit Südkorea habe auflösen wollen. Cohn habe einem Mitarbeiter später gesagt, er habe damit die Nationale Sicherheit schützen wollen - und dass Trump das Fehlen des Schreibens nicht bemerkt habe.

Trump lehnt Interview ab

Die "Washington Post" veröffentlichte auch einen Mitschnitt und ein Transkript eines Telefonats Trumps mit Woodward nach Abschluss des Buch-Manuskripts. Woodward hatte sich zuvor um ein Interview mit Trump bemüht, das aber nicht zustande kam. Trump sagte in dem Telefonat, niemand habe ihn darüber informiert.

Der Präsident äußert in dem Gespräch bereits die Erwartung, dass das Buch negativ ausfällt, versucht aber, das als belanglos abzutun. "Also habe ich ein weiteres schlechtes Buch, das rauskommt. Große Sache." Woodwards Buch erscheint am 11. September im Verlag Simon & Schuster. Der Verlag teilte mit, der Autor decke "das erschütternde Leben im Inneren von Präsident Donald Trumps Weißem Haus" auf. (mss/dpa)

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