Mehrere Drohnenangriffe haben in der Nacht zum Samstag unter anderem die größte Ölraffinerie in Saudi-Arabien getroffen und Brände ausgelöst. Die jeminitischen Huthi-Rebellen haben sich zu dem Anschlag, bei dem insgesamt zehn Drohnen ingesetzt wurden, bekannt.
Ein Sprecher des saudischen Innenministeriums sagte der staatlichen Nachrichtenagentur SPA, dass durch Drohnenangriffe Feuer an zwei Komplexen des staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco in Bakiak und Churais ausgebrochen seien. Die Brände seien inzwischen unter Kontrolle.
Zu den Angriffen bekannten sich die Huthi-Rebellen aus dem benachbarten Jemen. Der Angriff mit zehn Drohnen sei eine "legitime Antwort" auf die anhaltende Militärkampagne Saudi-Arabiens im Jemen, sagte ein Militärsprecher der Huthis.
Rebellen kündigen weitere Angriffe an
"Wir versprechen dem saudischen Regime, dass unsere nächste Operation größer und schmerzhafter sein wird", sagte Militärsprecher Jahia Saria am Samstag. Es handele sich um den bislang größten Einsatz in Saudi-Arabien.
Fotos und Videos in den sozialen Netzwerken zeigten, wie an mehreren Stellen einer Raffinerie hohe Flammen aus den Gebäuden schlugen. Der Nachthimmel wurde von den Bränden hell erleuchtet.
Ölanlagen und Flughäfen im Visier der Huthis
Saudi-Arabien führt im Jemen eine Militärkoalition an, die gegen die Huthis kämpft. Diese werden vom Iran unterstützt und halten große Teile des Nordjemens inklusive der Hauptstadt Sanaa unter Kontrolle.
In den vergangenen Monaten hatten die Huthis bereits mehrere Angriffe mit Drohnen auf Ölpipelines und Flughäfen in Saudi-Arabien durchgeführt.
Bakiak liegt rund 330 Kilometer nordöstlich der saudischen Hauptstadt Riad. Nach Angaben des staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco handelt es sich bei dem Komplex um die größte Ölraffinerie des Konzerns.
Der Komplex spielt nach Unternehmensangaben eine zentrale Rolle in der täglichen Ölproduktion des Konzerns. Ob durch die Angriffe die Produktion beeinträchtigt wurde, war zunächst nicht klar. In Churais befindet sich eines der größten Ölfelder Saudi-Arabiens. (dpa/lag) © dpa
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