Webseitenbetreiber sind in Alarmbereitschaft, Medien berichten seit Wochen über das neue Datenschutz-Gesetz (DSGVO), das am 25. Mai europaweit in Kraft tritt. Doch was hat es damit auf sich? Und was muss ich als Internet-User künftig wissen?
Was genau ist die DSGVO?
DSGVO ist die Abkürzung für die neue, europaweit geltende Datenschutz-Grundverordnung.
Datenschutzrichtlinien gibt es zwar schon länger, jedoch konnten die EU-Staaten diese bislang selbst gestalten. Die Folge: Sie waren sehr unterschiedlich gefasst.
Das soll sich jetzt ändern, mit dem DSGVO werden die Datenschutzrechte aller EU-Länder vereinheitlicht. Was dann in Deutschland gilt, gilt auch für Frankreich, Italien, Spanien und Co.
Wann genau tritt die DSGVO in Kraft?
Die EU-Datenschutz-Grundverordnung ist bereits seit über zwei Jahren in Kraft. Im April 2016 verabschiedete sie der EU-Ministerrat und das Europäische Parlament.
Es gab jedoch eine Übergangsfrist, die am Freitag, den 25. Mai endet. Ab diesem Tag gelten die einheitlichen Datenschutzbestimmungen.
Wen betrifft die DSGVO?
Betroffen sind alle Organisationen, die mit personenbezogenen Daten arbeiten. Dazu gehören beispielsweise Unternehmen und Behörden genauso wie Vereine.
Ebenfalls betroffen sind Einzelpersonen, wie professionelle Fotografen oder Webseitenbetreiber, die Daten erheben.
Ausgenommen sind nur Privatpersonen, die Daten ausschließlich für private Zwecke nutzen.
Was droht bei einem Verstoß gegen die DSGVO?
Wer als Unternehmen oder Behörde nicht auf die DSGVO achtet, kann mit hohen Bußgeldern rechnen. Vorgesehen sind sogar Strafen von bis zu 20 Millionen Euro oder bis zu vier Prozent des weltweiten Jahresumsatzes.
Auch Internet-User sollen die Möglichkeit haben, zivilrechtlich Schadenersatz einzufordern, wenn die neuen Regeln nicht eingehalten werden.
Was bedeutet das für mich als Internetuser?
Möglicherweise haben Sie in den letzten Tagen bereits eine E-Mail von Unternehmen bekommen, von denen Sie Newsletter beziehen.
Darin wird um die notwendige Bestätigung gebeten, dass weiterhin Ihre Daten verwendet werden dürfen. Dasselbe gilt auch für Online-Shops und soziale Netzwerken.
Die DSGVO verschafft dem Internetuser insgesamt mehr Rechte. Künftig muss er noch eindeutiger darüber informiert werden, wie seine Daten verarbeitet und gespeichert werden.
Was sind die Vorteile für mich?
Der Vorteil ergibt sich aus der Auskunftspflicht der Unternehmen und Behörden. Künftig wissen wir besser Bescheid, wer unsere Daten verwendet - und vor allem wie und wozu.
Daten sollen künftig nur zweckgebunden verwendet werden dürfen. Habe ich meine Daten nur für einen Newsletter hergegeben, ist das auch die einzige Art und Weise, wie sie genutzt werden dürfen.
Man kann man auch eine Löschung der einmal abgegebenen Daten verlangen.
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